Machete

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Wenn nicht Danny Trejo, wer sonst wohl sollte den illegalen Mexikaner in Robert Rodriguez` neuer Splatter-Orgie „Machete“ mimen? Sicher nicht allein seine Verwandtschaft zum kultigen Regisseur brachte dem Charaktergesicht – Schnurrbart, Tätowierungen und Narben machen ihn zum Bösewicht per se – den Job ein, sondern vielmehr die Glaubhaftigkeit des US-Amerikaners mit mexikanischen Wurzeln, schließlich kennt sich Trejo aus in der Drogen- und Gewaltszene und saß selber jahrelang im Knast, bevor ihm die Schauspielerei eine lukrativere Laufbahn ebnete. In Meisterwerken wie Desperado, From dusk till dawn oder Irgendwann in Mexiko zeigte sich bereits, wie fruchtbar die Zusammenarbeit der beiden Cousins ist. Aber dem nicht genug, holte sich der Quentin Tarantino-Gefährte noch weitere Schauspielgranaten ins Team: Jessica Alba, Michelle Rodriguez und Lindsay Lohan lassen sich der Reihe nach von dem ungezähmten Hauptdarsteller flach legen, seine Gegenspieler sind keine Geringeren als Steven Seagal und Robert De Niro. Dazu bietet der Streifen alles, was ein Splatter vorzuweisen vermag: blutiges Gemetzel inklusive abgetrennter Hände, gekreuzigter Priester und Schüsse, die mitten ins Auge treffen. In einer Szene ergreift „Machete“ – ehemaliger Cop, der den grausamen Verlust seiner Familie „verarbeitet“ – gar die Flucht durchs Fenster an einem rettendem .. Dickdarm! Neben Actionszenen und einem schlichten Rachemotiv thematisiert Rodriguez auch gekonnt drastisch die abgewichste Einwanderungspolitik der Staaten. Und verwirklichte mit der Umsetzung ein Langzeit-Projekt: So begann die Geschichte des „Machete“ einst, 2007, als fiktiver (?) Trailer für Tarantinos und Rodriguez Double-Feature „Grindhouse“ (Planet Terror und Death Proof) und ist nun zum Vollstreifen gereift. Pardon, zu einem Knüller. Herje, einige Ideen sind geklaut – Rodriguez war in der Vergangenheit sicher schon innovativer, die Charaktere mächtig überzeichnet, Handys werden in Muschis verstaut und Blut, Blut und noch mehr Blut überfärbt jeglichen Spiel- oder Produktionsfehler. Aber mal ehrlich: Hat denn je einer dieses Genre besser zu präsentieren gewusst? Tarantino vielleicht. Ja, der hat es eben auch verstanden. Aber das, das wäre eine Sechs-Gitarren-Geschichte ..

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