Review: Underneath The Rainbow / Black Lips

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black lips underneath the rainbowRetro…was heißt hier Retro? Die Black Lips gehen viel weiter. „Underneath The Rainbow“ ist eine echte Zeitreise!

 

Schon nach wenigen Sekunden fühlt man sich in die frühen 60er zurückversetzt. Es gibt viele Bands  die versuchen einen Vintagesound zu kreieren, aber so authentisch wie auf diesem Album hat es wohl seit Ewigkeiten keiner mehr geschafft. Ein dickes Dankeschön muß man hier wohl dem Produzenten Patrick Carney, seines Zeichens Drummer der Black Keys, aussprechen. Die Drums haben einen solchen (im positiven Sinne) Bollersound, dass man überhaupt nicht fassen kann, dass wir das Jahr 2014 schreiben. Die Gitarren kommen zum Teil in einem herrlich originalgetreuen Twang daher und die Backingvocals orientieren sich hier ebenfalls an den Beat- und Garagesound der 60er. Mit ihren ganzen Oooohs und Aaaahs bilden sie damit einen wichtigen Baustein im Gesamtgefüge.

Dabei sind es neben dem wirklich glaubwürdig historischen Sound aber auch die Kompositionen, die so, wie wir sie hier auf diesem Album hören, auch damals perfekt ins Swinging London gepasst hätten.

Es ist unglaublich, aber schon nach wenigen Sekunden hat man das Gefühl ins Jahr 1964 gebeamt worden zu sein. Die ganz frühen Rolling Stones („Drive-By Buddy“) und The Who („Make You Mine“) sind hier die Referenzen, die einem schlagartig in den Sinn kommen.

Etwas punkiger wird es bei „Dorner Party“, hier kann man hören, wie The Hives klingen könnten, wenn sie ähnlich konsequent wie die Black Lips vorgehen würden. „Justice After All“ wären, wenn man es wirklich vergleichen möchte, auf noch älter getrimmte The Strokes.

Man könnte sicherlich noch andere Interpreten aufzählen, an die die Musik erinnert, aber geht es darum nicht auch ein wenig? Bleiben wir mal bei diesem bösen Wort Retro. Eigentlich bedeutet es doch nur, sich rückwärtsgerichtet an alte Traditionen oder Merkmalen zu orientieren. Nichts anderes wollen und machen die Black Lips und natürlich hat man da gleich ganz viele Assoziationen im Kopf – und das ist auch das Tolle an „Underneath The Rainbow“: man hat unweigerlich ganz viele Bilder im Sinn, die einen selig grinsend zurücklassen. Das schaffen nicht viele Bands!

 

Wer will schon ein 80er-Revival, wenn er auch in das gute Jahrzehnt der Rockmusik fliehen kann? Den Black Lips ist es gelungen ein Album aufzunehmen, das uralt klingt und trotzdem ganz viel jugendlichen Charme versprüht.

5von6

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