Doc ’n‘ Roll – 20.03.15

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So liebe Facebook-Jünger, heute will ich Euch mal etwas vor dem Zuckerbergschen Datenmoloch warnen. Wie viele viele andere Menschen agiere ich seit Jahren bei Facebook unter einem Pseudonym. Ja, es gibt laut Facebook-Richtlinien einen Klarnamenzwang, der aber de facto ja nicht kontrolliert wurde bislang. Seit einigen Monaten gehen die Bluthunde des Zuckerbergs verstärkt auf die Jagd nach den ganzen Karl Laschnikovs, Simone Steels, H-Ri Potters und eben auch nach Doc Rock. Meiner kurzfristig (gelungenen) Maßnahme, die Sperrung meines Accounts durch die Angabe eines weiteren Pseudonyms als Klarnamen zu umgehen, folgte nun die erneute Aufforderung, meinen echten Namen preiszugeben. Damit nicht genug, ich soll diesen mittels Ausweiskopie legitimieren. Was kann man gegen Klarnamen haben? Eigentlich nichts. Ich hätte nichts dagegen, wenn Facebook ihn wüsste, Künstlernamen oder Pseudonyme dennoch erlauben würde für die öffentliche Sicht. Denn: Das Recht auf anonyme Äußerungen im Internet ist vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz) abgedeckt. Problem: Facebook hält sich nicht ans deutsche Gesetz, weil sie ihren Europasitz in Irland haben. Ebenso problematisch ist der Nachweis per Personalausweis: Mit den neuen Regelungen zum Personalausweisgesetz hat der Personalausweis neben der hoheitlichen Ausweisfunktion auch die Möglichkeit zur Signatur und zur Authentisierung erhalten. Zum Schutz dieser Funktionen soll der neue Personalausweis nicht kopiert und möglichst gar nicht mehr aus der Hand gegeben werden (Quelle). Facebook behauptet natürlich, sie würde diesen direkt nach dem Nachweis löschen, aber ich behaupte auch größer als 1,70 Meter zu sein. 

 

“Dass ein Klarnamenzwang die Qualität der Debatte erhöht, ist ein weit verbreiteter Glaube. Sicher wissen wir aber nur, dass ein solcher Zwang Nachteile mit sich bringt”, schreibt Juliane Leopold, Social-Media-Redakteurin bei Zeit Online. “Leser werden ihre vertraulichen Informationen nicht unter Klarnamen teilen.“ Auch als recherchierender Journalist ist ein Klarnamenzwang der Tod einer brisanten Geschichte. 

 

Kommen wir zu den Problemen, die die neue Welt dann ebenfalls mit sich bringt: Ist der Facebookaccount gelöscht oder gesperrt, ist es zum Beispiel nicht mehr möglich, sich in sein Spotify-Konto einzuloggen, wenn man dies so ziemlich zum Start des Musikstreamingdienstes angelegt hat. Damals gab es keine Alternative zum Facebook-Login, mittlerweile kann man ein Konto ohne Facebook anlegen. Gut, dann kann ich halt keine Musik mehr hören. Aber: Wie kündige ich denn jetzt die monatlichen Abbuchungen? Klar, das geht. Ist aber langwierig und mit Wartezeit und viel Emailaufwand verbunden. So etwas betrifft viele andere Dienste, bei denen man zu bequem war, einen neuen Benutzer zu erstellen. Ich habe zum Glück nur bei Spotify auf Facebook gesetzt. Reden wir noch kurz über die RocknRoll-Reporter-Facebookseite. Die läuft, ich kann dort aber nicht mehr als Admin posten, weil ich mich nicht mehr einloggen kann. Nun habe ich zwei Mitarbeiter zu Redakteuren ernannt gehabt, die können also weiter posten, ABER: Da sie kein Admin sind, können sie nichts anderes tun. 

 

Ja, man muss nicht bei Facebook sein, wenn einem diese Regelung nicht gefällt und ja, man muss bei Facebook sein, wenn man in der Medienbranche tätig ist. Seht dies also als Warnung davor, zu viele Konten mit Facebook zu verknüpfen, weil Ihr zu faul seid, neue Benutzernamen samt Passwort zu erfinden. Übrigens: Google+ hat den Klarnamenzwang im vergangenen Jahr wieder entfernt. Schade, dass dieses Netzwerk so tot wie eine Eintagsfliege nach 48 Stunden ist. 

 

Kommen wir zur Musik: Moonspell haben mit Septicflesh ein fettes Brett ins Turock gebracht. Ich war natürlich dabei. Schau Euch die Bilder HIER an! Eine CD-Empfehlung habe ich zum Abschluss auch noch: Motor Sister ist eine Allstar-Band um Anthrax-Klampfer Scott Ian, die mit dem Mother Superior-Sänger Jim Wilson quasi eine Best of-Scheibe von Mother Superior neu aufgenommen haben. Welche grandiose Perlen diese Band im Gepäck hatte – und ich kannte sie bis jetzt nicht. Klasse, dass Ian das wieder zum Vorschein gebracht hat. Ich würde Euch jetzt ja gern mit einem Spotify-Link versorgen … aber Facebook hat etwas dagegen. Deshalb also ein Video zum Abschluss:

 

 

 

Motor Sister „A Hole“ (OFFICIAL VIDEO) from Metal Blade Records on Vimeo.

 

 

In diesem Sinne: Rock on

 

yoursdocrock

 

 

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