Review: Ace Frehley – Space Invader

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ace-frehley-space-invader-insideAce Frehley ist Gott! Punkt! Aber auch Gott hat seine schwachen Tage. Ace hatte davon eine ganze Menge, dafür aber auch veranlasst, dass rund 64664664664663465 (Schätzung) junge Menschen das Gitarrespielen angefangen haben. Ace hat mit Kiss die Welt verändert und obwohl sein technisches Spiel gegenüber den großen genialen Technikern wie Vai, Hendrix, VanHalen ordentlich abstinkt, ist er ein Weltklasse-Songwriter und spielt eben genau so, dass man vor dem Radio denkt: Boah, wie geil, das versuche ich auch. Bei Vai kommt man nur schwerlich auf diese Idee, will man nicht vor dem ersten öffentlichen Auftritt seines Lebens sechs Jahre acht Stunden am Tag üben.

Gott hat also eine neue CD auf den Markt geworfen, die hat ein klassisches Kiss-Artwork (von Ken Kelly) und heißt passend zum Space-Ace-Image „Space Invader“. Vorbei die Zeit, in der man ewig auf neues Material von Frehley warten musste, nach „Anomaly“ erscheint „Space Invader“ in einem vertretbaren Wartezeitraum von… ok vergessen wir das. „Anomaly“ ist dann doch von 2009, für Ace sind fünf Jahre aber ein Klacks. Zwischen dem sehr guten „Trouble Walkin“-Album und „Anomaly“ lagen etwa zwei ganze Jahrzehnte. 

Mit dem Titeltrack startet die Scheibe und Ace klingt frisch, seine Sounds knackig wie gehabt, seine Soli ziemlich gut. Diese gute Verfassung zeigte er schon auf den Solotouren vor einiger Zeit. So fit habe ich Ace noch nie gesehen. Ace ist Ace and he told us so, deshalb sind wieder manche Dinge an der Peinlichkeitsgrenze („Immortal pleasures“ etwa). Deshalb ist sein Gesang fast immer eher schwach, aber das muss man halt so hinnehmen, so ist und war er halt immer. Hate it or love it (aber sei nie kritiklos, auch nicht bei deinen Helden!)!

Warum man „Boys“ auf „Toys“ (im ordentlichen Song „Toys“) reimen muss, weiß ich auch nicht. Das ist läppisch. Ace‘ Gesangslinien sind zum Teil infantil. Da sollte er einfach mal jemand anderen ran lassen, um Linien zu verfassen, denn dann kommt der Gesang sofort besser rüber.

Das ist viel Kritik, aber ich bin auch ein großer Verehrer. Kommen wir zu den guten Seiten der Medaille: „Into the Vortex“ ist ein starker Song, „Past the Milky Way“ („I’m running out of oxygen but I still got my guitar… Klasse!) der Höhepunkt der CD.

Überhaupt ist das Spielen mit dem Space-Ace-Klischee eine tolle Idee. Das hat er immer mal wieder gemacht („Remember me“ auf „Trouble Walkin‘ zB), aber in dieser Konsequenz ist es beeindruckend gelungen.

„Gimme a feelin'“ wurde vorab veröffentlicht und macht für mich einen ebenfalls starken Eindruck, während ich mit der Coverversion des eigentlich tollen „The Joker“ nix anfangen kann, aber hier scheiden sich die Geister stark. Was ich verhunzt finde, lieben manche Kiss-Fans.

„I wanna hold you“ nervt durch die erwähnten schlechten Gesangslinien und ist verschenkt, weil die Gitarrenarbeit hier grandios ist und an Kiss-Klassiker erinnert. „What every Girl wants“ könnte auch auf dem 78er Solo-Debüt gestanden haben, was natürlich ein Gütesiegel ist. „Reckless“ hat was von einer „Frehley’s Comet“-Nummer, stellt aber keinen Höhepunkt da, während das obligatorische Instrumental zum Schluss „Starship“ etwas langatmig (und langweilig) beginnt, sich über Mittelteil und Ende aber zu einem der herausragenden Stücke der CD mausert und ein würdiger Nachfolger der „Fractured“-Reihe ist. „Space Invader“ ist am Ende des Tages auf jeden Fall ein ordentliches Album mit einigen echten Höhepunkten und rangiert für mich vor dem letzten Output von Paul Stanley, Gene Simmons  und den zwei angeschlossenen Mietmusikern. 

 

Fazit: Ace-Fans müssen es lieben, trotz aller Kritikpunkte

 

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