Doc ’n‘ Roll – 09.01.15

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Moin,

 

da haben wir nun den Salat. 2015! Und das ging gar nicht mal so geil los. Erschossene Journalisten wegen Satire? Ziemliche Scheiß-Welt da draußen. Die Solidaritätswelle hat dann sofort Facebook überschwemmt und man konnte sich vor Profil- und Titelbildern a la „Je suis Charlie“ nicht mehr retten. Mein erster Impuls ist immer, das toll zu finden, dann frage ich mich aber auch, ob es hier wirklich um Solidarität geht oder um Profilierungssucht. Ein schwieriges Thema und ich bin zu keinem Entschluss gekommen, außer, dass ich selbst darauf verzichtet habe, dennoch aber solche Inhalte gerne teile. Zum Glück fehlt mir die Fähigkeit zum Zeichnen, da komme ich gar nicht in die Verlegenheit. PictureMeine einzige Zeichnung, die es in den RocknRoll Reporter geschafft hat, ist die von Marilyn Manson aufgrund seiner idiotischen Fotoregelungen (HIER). Facebook bildet die reale Welt recht gut ab, denn am Donnerstagmorgen gab es nahezu keine Zeitung ohne eine Hommage in Form einer (oder ganz vielen) Karikaturen. Auch hier mag ich als Journalist gern hinterfragen, ob bei einem Schmutzblatt wie der Bildzeitung (Bild-Reporter erklärt den Tathergang im Video, Bild-Brandstifter Kai Dämlich gibt seinen Senf dazu ab – etc etc), irgendeine Form des Mitleids herrscht oder, ob es hier nur um Sensationsgeilheit geht. Immerhin: Ab nächsten Freitag beschäftigt sich die Bildzeitung wieder mit Dingen, von denen sie Ahnung hat: dem Dschungelcamp zum Beispiel. Besser, ehrlicher und ganz im Sinne von Charlie Hebdo machte es die Titanic: In ihrem „Liveticker in eigener Sache“ wiesen die Journalisten unter anderem auf den Zeitpunkt ihrer Redaktionskonferenz hin, die eine Gelegenheit für Terroristen böte, „die gesamte deutsche Lügenpresse“ auszulöschen.

 

Eine Überleitung zu finden, fällt hier recht schwer, deshalb gibt es ausnahmsweise keine, sondern es geht direkt zu Elvis Presley:

Der wurde (also wäre geworden) 80! Der King of Rock ’n‘ Roll hat zweifelsohne die Welt verändert, aber auch so viele Macken gehabt, dass er als Vorbild für irgendetwas anderes als Musik nur schwerlich taugt. Trotzdem – oder gerade deswegen – war er ein spannender Typ. Ich empfehle immer wieder gerne im Zusammenhang mit dem US-Barden die geniale Dokumentation „The Burger & the King“, die Fassungsloses über die Essgewohnheiten Presleys berichtet (HIER).

 

Enttäuscht wurde ich in dieser Woche von der Geschichte des Rock. Das ist ein durchaus spannendes Ebook mit über 700 Seiten, von 1950 bis 2010. Es liest sich gut und es macht Spaß drin zu stöbern, wenn man denn nicht zufällig auf die ganz schlimmen sachlichen Fehler stößt. Dass sich Kiss beispielsweise für das Album „Unmasked“ demaskierten, ist schlichtweg falsch (es war „Lick it up“) und auch die zeitliche Einordnung der Demaskierung ist völlig daneben, wird doch anschließend „The Elder“ und „Creatures of The Night“ angeführt, welche beide in der Tat aber zur Maskenzeit der Band zählen. Auch der Satz, dass Mötley Crüe 1983 ihren Durchbruch mit dem zweiten Album „Shout at The Devil“ und der Single „Smokin in The boys room“ hatten, irritiert: der genannte Song befindet sich nicht auf diesem Album, sondern auf „Theatre of Pain“.

Sehr enttäuschend. Das ganze Review gibt es HIER! Immerhin hat der Verlag auf meine Kritik hin Besserung gelobt und ich hoffe, dass es eine überarbeitete Fassung geben wird. 

 

Konzerte gab es auch schon: Die Allesspieler von Sabaton boten in der Oberhausener Turbinenhalle ihren dumpfen Ballermann-Metal. Die Kamera war dabei, mit ihr auch ich. (HIER).

 

Jetzt reicht’s für diese Woche, hoffen wir, dass der Rest des Jahres besser wird …

 

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yoursdocrock

 

 

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