Um es mit den Boomtown Rats zu sagen „I don’t like mondays“. Unser egozentrischer Held des neuen Geek-Adventure aus dem Hause Daedalic kann dieses vermutlich voll unterschreiben. Ist er doch verflucht, einen wirklich nicht ganz so geglückten Montag immer und immer wieder zu erleben, bis er seine begangenen Fehler wieder ausgebügelt hat.
Ähnlichkeiten mit dem bekannten Murmeltierfilm sind nicht zufällig und gewollt, und auch andere alte Schätzchen kommen wieder in Erinnerung. So auch ein ganz besonderer Schatz, dreht sich doch alles in diesem Adventure um den Verlobungsring des besten Freundes unseres kleptomanischen Heldens. Es ist aber auch zu verlockend, diesen an sich zu nehmen und am Besten in einem runtergekommenen Pfandhaus zu verticken. Schade nur, dass damit das Drama seinen Lauf nimmt. Jetzt hat Randal zwar eine Menge Geld in der Tasche, muss aber auch immer und immer wieder diesen schrecklichen Montag erneut erleben an dem sein bester Freund sich auf interessante Weisen in den Freitod begibt. Dann mal los, den Ring wieder besorgen.
Angereichert ist das Spiel von diversen Zitaten und Anspielungen an die gute alte Zeit. Das fängt schon beim fast vergessenen Kopierschutz an. Wer erinnert sich nicht an die Drehscheibe, mit der man einen Code aussuchen musste um das Spiel endlich starten zu können? (ICH – Doc Rock). Daedalic hat keine Kosten und Mühen gescheut und auch eine solche Drehscheibe als Kopierschutz dazugelegt. Aber auch im Spiel gibt es genug Anspielungen auf alte Filme und Spiele. Manche sind recht witzig verpackt, andere kommen etwas plump daher und man fragt sich, ob man auf Teufel komm raus wirklich alles einsetzen wollte.
Praktisch ist die eingebaute Lösungshilfe und unter uns: diese braucht man auch tatsächlich ein paar mal da die Rätsel leider nicht sehr logisch daher kommen. Auch mit viel „um die Ecke denken“ ist es auch für eingefleischte Adventurespieler schwierig zu vermuten, was der Entwickler von uns eigentlich will. Da kann der neue spanische Indie-Entwickler aus dem Nexus Game Studio noch ein wenig dran arbeiten.
Wenn wir Spiele aus dem Hause Daedalic bekommen sind wir natürlich verwöhnt und vergleichen sofort mit den tollen Adventures die uns vorab aufgetischt wurden. An dieses hohe Niveau kommt Randal’s Monday leider nicht heran. Es sind zwar leichte Ähnlichkeiten zwischen den Hauptcharakteren aus dem Spiel „Deponia“ vorhanden aber der hervorgehobene schwarze Humor hat uns in Abenteuern wie „Edna bricht aus“ oder „Harveys blaue Augen“ deutlich besser gefallen.
Nichtsdestotrotz ist die Idee des Spiels wirklich gut, es ist auch nicht langweilig dieses zu spielen, allein die Rätsel bringen einen manchmal zur Verzweiflung weil man mit Logik nicht wirklich weiter kommt.
Fazit: Für Leute die sich gerne an die guten alten Zeiten zurückerinnern ein gutes Spiel, Lösung bereit halten!
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.