Mit Guitar Hero on Tour wagt ein weiterer alter Bekannter der Konsolenwelt den Sprung auf den kleinen Handheld. Auf Tour reist der Gitarrist natürlich mit kleinem Gepäck: die Gibson SG wurde durch einen Guitar Grip ersetzt.
Der Grip – auf den ersten Blick einem Fingertrainer nicht unähnlich – wird über den GBA-Slot angeschlossen und „hintenrum“ mit der linken Hand bedient.
Während die linke Hand die Akkorde greift, schlägt die Rechte mit dem beiliegenden Plektrum die virtuellen Seiten auf dem Touchpad an. (Für Linkshänder lässt sich die Steuerung umstellen.)
Dachte ich zu Beginn noch, die vielen Hinweise würden vor einem Zerbrechen des DS warnen, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Tatsächlich wird hier vor ernsthaften Schäden am Handgelenk gewarnt. Und das zu Recht. War es mit der Plastik-Gibson der Playstationversion noch ohne Probleme möglich, ganze Welttourneen am Stück zu spielen, so treten bei der DS-Version schon nach einer Handvoll Titel erste Ermüdungserscheinungen auf. Und das scheint den Entwicklern durchaus bewusst, sonst würde die Homepage nicht so viele alternative Haltungen für den Grip vorschlagen.
Trotz dieser Unbequemlichkeiten ist das Spiel unterhaltsam, was es vor allem dem Multiplayer-Modus verdankt. Im direkten Duell muss man zu fiesen kleinen Tricks greifen, die natürlich auch der Gegner einzusetzen weiß. Eine gerissene Seite ist da noch das kleinste Übel…
Die Songauswahl wirkt insgesamt zahmer als bei den großen Kollegen. So schleichen sich mit Maroon 5 und Pat Benatar recht poppige Vertreter ein, richtig harte Sachen sucht man vergebens.
Fazit: Bedenkt man die Aufgabenstellung ein Gitarren-Spiel ohne Gitarre zu entwickeln, ist Guitar Hero on tour für den DS ganz gut gelungen. Aber es ist einfach nicht dasselbe. Es fehlt das Rockstar-Feeling! Das kann eben nur eine „richtige“ Gitarre bieten. Oder wenigstens ein richtiger Gitarren-Controller.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.