Wer die allgegenwärtigen Schneemassen der letzten Wochen schon vermisst, der kann sich die weiße Pracht mit Wii Winter Sports Go For Gold ganzjährig ins Wohnzimmer holen.
RTL und dtp versprechen „neun spektakuläre Wintersportarten“ für bis zu 4 Spieler, die off- oder online gegeneinander antreten können. „Spektakulär“ scheint da aber ein bisschen übertrieben, Sportarten wie Biathlon, Bobfahren oder Abfahrtslauf sind ja eigentlich nichts Ungewöhnliches für eine Wintersportveranstaltung. Wie auch sonst bei Spielen dieses Genres üblich, lassen sich die Disziplinen trainieren, als Wettkampf starten oder im Karrieremodus spielen. Für den Wintersporteinsteiger bedeutet das erstmal totale Reizüberflutung. Zu Beginn einer jeden Disziplin quatscht ein Kommentator Unmengen dummes Zeug, während man versucht, die kurzen Erläuterungen zur Steuerung zu verstehen. Die sind jedoch viel zu zahl- und abwechslungsreich, als dass man sie sich für den kommenden Wettkampf merken könnte. Die Computer-Gegner sind selbst auf dem untersten Level recht stark, so dass zu Beginn schnell Frust aufkommt.
Trotz 4-Spieler-Modus eignet sich Go For Gold nicht unbedingt als Party-Spiel, es sei denn, die Gäste sind zufällig alle Wii Winter Sports Cracks. Für Gelegenheitsspieler ist die Steuerung zu komplex und nicht intuitiv genug. Das verhindert einen schnellen Einstieg in das Spiel.
Die meisten Disziplinen legen ein sehr hohes Tempo vor. Setzt man sich ausgiebig mit der Steuerung auseinander (vielleicht mit einem ausgefeilten Trainingsplan), könnten die Wettkämpfe ganz spannend werden.
Die Motivation dazu muss allerdings erst einmal geweckt werden. Und das will bei Winter Sports 2011 nicht so recht klappen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.