This is it

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Nur (angekündigte) zwei Wochen läuft seit dem 28. Oktober weltweit in den Kinohäusern “Michael Jackson´s This is it“ über die Leinwände. In Gedenken an den verstorbenen King of Pop dokumentiert Kenny Ortega über knapp zwei Stunden die Proben zu Jacksons letztem großen Konzertprojekt, den 50 ausverkauften Gigs in der Londoner O2-Arena. Gezeigt wird die englische Originalversion mit deutschen Untertiteln, gänzlich unkommentierte Szenen vom Tänzerwettbewerb, der Kostümfertigung, geplanten Bühneneffekten bishin zu Tanz- und Gesangsszenen, gefilmt größtenteils im Staples Center in Los Angeles, Kalifornien, und im Forum im Inglewood, Kalifornien. Inmitten des gesamten Gewusels der gigantischen Crew steht Michael selbst, meist „MJ“ gerufen, in knallroten, sich eng an die dürren Beine schmiegenden Hosen und Glitzerhemden moonwalkend, Lolli lutschend bei Soundproben und vor allem im Spiel mit Musik, Körper und Stimme. „Ich sag´s mit Liebe“ fügt der Künstler jeder Kritik bei, und „Gott segne dich“ bei gutem Gelingen. Dabei wirkt er nie abgehoben, immer ruhig, vergnügt, aber stets professionell – Schritte, Effekte, Übergänge und Einsätze liegen allein in seiner Hand; Das bis dato Beste überbieten ist sein Bestreben. Und immer ist er etwas ab von der Welt, eigentlich selten greifbar und nie hautnah, wie es die Vorschau seit Wochen zu vermitteln versucht. Gleichzeitig doch aber eingebettet in vermutlich persönlicheres Umfeld als jede andere Kulisse es ihm zu Lebzeiten je sein konnte. Was Sony Pictures Entertainement und Sony Music Entertainment ins Kino gebracht haben, ist nicht mehr, als qualitativ gutes Hinter-den-Kulissen-Bonusmaterial einer Tour begleitenden DVD, die nicht mehr gedreht werden konnte. Somit ist das Material sicher etwas für Fans, der große Vorverkaufshype nur derer zu verdanken, die vor einem halben Jahr noch gar keine Anhänger waren, und spätestens 2010, wenn Kinofilm und Musicaltour an uns vorbei geschwappt sind, wohl auch keine mehr sein werden. Interessanterweise sind die treusten unter den Liebhabern zum Filmstart in den Protest getreten, um den Machern und „Mitverantwortlichen für seinen Tod“ nicht die Taschen zu füllen. „This is not it“, schreien solche auf und boykottieren die Vorstellungen. Verpassen werden sie nichts, denn so, wie der Film den Musiker zeigt, haben sie ihn – zum Glück neben allen Tiefschlägen und Skandalen – schon mehrfach gesehen. Und das ist es auch schon.

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