The book of Eli

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Vielleicht lag die Messlatte nach McCarthys „Die Straße“ (siehe Buchkritik HIER) schlicht zu hoch, möglicherweise stehe ich auch einfach nicht tief genug im Glauben, dafür, dass ich „The book of Eli“ angemesssen wertschätzen könnte. Zugegeben, das Endzeit-Szenario von den Regisseuren Albert und Allen Hughes ist packend in seiner Bildgewalt von Trostlosigkeit, karger Landschaft, Wassernot und Kanibalismus, unterscheidet sich von vergleichbaren Geschichten aber kaum. Denzel Washington als Held Eli ist gut besetzt, gibt seinem Charakter aber keinen unverwechselbaren Schliff. Und das geheimnisvolle Buch, welches er über seine gesamte Mission wie einen Schatz behütet? Es ist eben die Bibel, die begehrteste Literatur aller Zeiten, und davon das letzte Exemplar. Dieses soll der sich neu konstituierenden Menschheit neue Stärke bringen, sie durchs Leben leiten, ganz so, wie sie es über Jahrhunderte schon tat. Natürlich ruft dieses Gut aber gleichzeitig die nach Macht strebenden „Bösen“ (Gary Oldman) auf den Plan, wodurch Elis Weg kein einfacher wird. Wie ein tot gelutschtes Kaugummi zieht sich die im Nachkriegsjahr 2044 spielende Geschichte leider über weite Strecken – glücklicherweise gerät der später von dem Mädchen Solara (Mila Kunis) begleitete Eli derweil aber auch in manch eine actionreiche Kampfszene, aus der er, völlig gleich wieviele Gegner auch zu überwältigen sind, stets als Sieger hervorgeht. Und seine Übermenschlichkeit nimmt schließlich noch viel größere Dimensionen an: Statt von seinen Augen scheint der blinde Neuzeit-Prophet von Gott selbst quer durch das zerstörte Land gen Westen geleitet worden zu sein; und die Verse der Bibel waren niemals wirklich als Worte zwischen zwei Buchdeckel gedruckt … „The book of Eli“ ist eher die Hymne (oder die Ode) unter den Kinostreifen und trifft damit nicht jeden Geschmack; für mich persönlich ein insgesamt maximal durchschnittliches Filmvergnügen.

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