StompBox ist trotz der Verdienste, die eine Amp-Sim wie Amplitube hat, so etwas, wie die wollmilchlegende Eiersau für Gitarristen mit einem Ipad. Die App (15,99 Euro) macht aus dem digitalen Frühstücksbrettchen ein fettes Rack mit allen Effekten, die man so benötigt. Distortion, Chorus, Reverb, Delay, Pitch-Shifter, Auto-Wah und und und. Die kann man sich beliebig zusammenstellen, auch die Anordnung der Effektkette ist frei. Dazu kommen Tools wie ein Looper und ein Stimmgerät. Die Latenzzeit lässt sich in mehreren Schritten anpassen. Leider ist die Einstellung “normal” nahezu nicht zu gebrauchen, da die Verzögerung nicht nur in den Fingern spürbar, sondern vor allem auch hörbar ist. Stellt man diese hingegen auf “low” ist alles prima. Das hat dann aber widerum den Nachteil, das rechenintensive Effekte wie ein Pitch-Shifter nicht benutzt werden können. Hier muss noch nachgebessert werden. Das Interface ist dem eines Pedalboard angelehnt und erfüllt somit alle Voraussetzungen für ein einfaches Handling. Die Soundqualität ist bei allen Effekten durchweg ausgezeichnet, selbst, wenn man nur über ein Irig in den Kopfhörer-Eingang des Ipads (statt der besseren weil digitalen Lösung über den Dockanschluss) geht. Unterm Strich begeistert StompBox, lediglich das Latenzproblem ist ein Kontrapunkt, der aber vielleicht auch an der Performance des Ipads hängt.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.