Fünf Songs, fünf Statements: Erneut haben die Rocknroll-Reporter darum gebeten, durch die eigene Musiksammlung zu shufflen – und getan hat es diesmal Dr. phil Christian Krumm. Der Wahl-Duisburger verfolgt die Metal-Szene seit den 90er Jahren und war selbst als Schlagzeuger in einigen Rockbands aktiv. Vor allem aber schreibt er darüber. Sein neuster Roman “At dawn they sleep” (ISBN: 978-3-943022-23-0) erscheint am 1. April.
CHRISTIAN KRUMM
Travel – The Gathering
Schon seit Jahren einer meiner Lieblingssongs von The Gathering. Jetzt mal wieder in der Playlist, weil ich kürzlich ihr Akustik-Album „SleepyBuildings“ gekauft habe. Äußerst inspirierte Musiker, jedes einzelne Album ihrer Karriere ist hörenswert. „Travel“ umkreist den schönen Prozess der Kreativität und die Angst vor den Reaktionen der Außenwelt und endet mit einem fantastischen Gesangspart von Anneke. Einfach epochal!
Black Rose Immortal -Opeth
Opeth gehören für mich zu den Bands, die es auch im modernen Musikbusiness geschafft haben, zu wachsen und sich immer weiter zu entwickeln. Dieser Song ist vom zweiten Album „Morningsrise“, klasse Atmosphäre, über 20 Minuten lang, kommt einem wie 5 Minuten vor, weil es viele schön verzweifelte Momente gibt.
Darkness – Blackmore´s Night
Mystisch angehauchte Folklore, mit leicht irischem Einschlag. Da fällt mir eine Szene ein, als ich vor Jahren einmal in Irland in einem Pub gesessen habe. Es war bis auf den letzten Platz besetzt und plötzlich kommt einer mit Gitarre rein, fängt an zu spielen und der ganze Laden singt mit. Ich muss heute noch staunen darüber, denn selten habe ich Musik in ursprünglicherer Form erlebt.
The Seance – Porcupine Tree
Teil 12 des 14teiligen Songs „The Incident“ auf dem gleichnamigen Album. Sanfte, verschwörerische Melodie, sicherlich insgesamt nicht das beste Album von Porcupine Tree, dafür gibt es aber auch nicht viele Bands, die unfallfrei einen epischen Song machen können. Das haben sie mehrmals geschafft. Auf die Dauer bleibe ich wohl mehr bei Perlen wie „Deadwing“ oder „Fear of a blank planet“, aber die Stimmung dieses Songs packt mich schon ein ums andere Mal.
Quid pro Quo – Ayreon
Ayreon ist ein sehr interessantes Projekt, eben weil man immer gespannt ist, welche Musiker Lucassen dafür an Bord zieht und welche Storys er sich wieder ausgedacht hat. Bei diesem Album „The Theory of Everything“ finde ich es spannend, dass er vier epische Stücke aufgenommen hat, die wiederum in teilweise sehr kurze Sequenzen geteilt sind. Hier ist ein entscheidender Moment der Story sehr schön umgesetzt, besonders durch die Sängerin Sara Squadrani, die die ganze Verzweiflung eines Mädchens herausschreit, das im Begriff ist, ihren Geliebten zu verlassen.
Christian Krumm auf Lese-Tour:
- 4.4. Release-Party Café Nord, Essen
- 19.4. Kaufbar, Braunschweig (mit Toddn Kandziora und Till Burgwächter)
- 4.5. im Black End, Dortmund
- 16.5. Rare Guitars, Münster (mit Black Space Riders)
- 23.5. Sojus, Monheim
- 1.6. Bolleke, Duisburg (mit Abnormal End)
- Rock Hard Festival (Pfingsten)
- 30.8. im Kultopia in Hagen (mit Adligate und Polaris)

Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.