Review: Night Ranger – High Road

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nightranger-highroadDas letzte Night Ranger Album, das ich kenne heißt „Man In Motion“ und stammt aus dem Jahr 1988. Obwohl ich die Platte wirklich mag, habe ich die Gruppe komplett aus den Augen verloren. Also gut, hören wir mal, was die Band mir ein Vierteljahrhundert später mit „High Road“ anbietet.

Der erste Eindruck sagt mir, dass sich im Prinzip gar nicht viel verändert hat. Night Ranger scheinen immer noch großen Wert auf eine glasklare, aber nicht sterile Produktion und unheimlich melodiöse Hooklines zu legen. Die Stimme von Jack Blades, den einige vielleicht von den Damn Yankees kennen, hat in der Zwischenzeit nicht gelitten und Brad Gillis ist einfach eine Macht an der Gitarre, für mich einer der komplettesten Hardrock-Saitenflitzer überhaupt.

Nach dem ersten Durchgang empfand ich das Album als wirklich gelungen, aber nicht unbedingt packend. Tja, wie falsch man so manchmal liegen kann. Im Laufe des Tages hatte ich nämlich ständig die Refrains und Riffs aller möglichen Songs von „High Road“ im Ohr – und die sind auch nicht mehr aus den Gehörgängen herauszubekommen. Also, noch einmal gehört und noch einmal und noch einmal…

Während der Opener, der auch der Titeltrack ist, zwar schon fast poppig daherkommt, fordert er aber dennoch förmlich dazu auf, sich ins Auto zu setzen und mit heruntergekurbelten Fensterscheiben die Landstrasse entlang zu düsen. Bei „Knock Knock Never Stop“ darf man das Gaspedal sogar noch ein wenig weiter herunterdrücken. Ein Uptempo-Rocker mit einem Mitgröhlchorus, der einen Glauben macht, dass die späten 80er nie vorbeigegangen sind.
Singen muss man auch beim dritten Titel, der sehr lässig groovt und mit seinem „Hey Yeah“-Refrain nahtlos an den Vorgänger anknüpft. Ein schönes Fender Rhodes Intro eröffnet dann die dramatische Ballade „Don`t Live Here Anymore“ – die quillt fast über vor Pathos, wirkt aber trotzdem authentisch und niemals platt und peinlich. Der Song steigert sich permanent und gipfelt nach einem kleinen Hammond-Solo und einer Bridge in einem furiosen Gitarren-Climax. Wow!
Doubleleads und wieder mal einem unglaublich eingängigen Refrain bietet „I`m Coming Home“. Mein persönliches Highlight ist dann der nächste Song. „X Generation“ nimmt unser Auto von der Landstrasse direkt auf die Autobahn ohne Tempolimit. Was habe ich diese Art von Musik doch vermisst, ohne es jemals zu ahnen?
Der wunderbare Lovesong „Only For You Only“ lässt einen einfach dahinschmelzen.
So geht es bis zum Ende des Albums weiter. Kurz erwähnen möchte ich noch das Stück „Brothers“, welches sich von einem recht unscheinbaren, wenn auch etwas beatlesquem Lied, zum Ende hin zu einem grandiosem Boogierock-Finale steigert (Quireboys lassen grüßen). Der Abschluss wird von dem sogenannten Bonustrack „LA No Name“ gebildet, einem Instrumentalstück, auf dem Gillis zeigt, was er auf der Akustikgitarre alles so anstellen kann – schon ziemlich beeindruckend.

Ich habe lange überlegt, ob und wenn ja, wo ich einen Punkt Abzug geben kann. Sorry, da ist nichts – diese Platte ist perfekt! Pflichtkauf für alle, die AOR, 80`s Hard- oder Glamrock mögen. Ohne große Umschweife: Höchstwertung!

 

Fazit: Eine perfekte Scheibe

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