Gebt es zu, Ihr kleinen Metalmattenschwinger, Ihr wolltet doch heimlich schon immer einmal das epische Keyboard-Motiv aus “The Final Countdown” spielen können – und sei es nur für Omas 80. Geburtstag. Nicht unbedingt an Haarspray-Fetischisten richtet sich ein neues Kapitel der Dummie-Reihe. “Keyboard für Dummies” bringt auf die gewohnt heitere und einfache Weise dem Leser das Patschen auf den weißen und schwarzen Tasten näher, erläutert Grundsätzliches und kommt mit vielen einfachen Übungen daher. Als Nicht-Tastendrücker weiß ich jetzt endlich, wie ich das C auf einem Klavier finde, somit hat sich die Lektüre bereits gelohnt (wer lacht, kriegt gescheuert!).
Davon ab geht es in den Tiefen des Buches dann aber doch mehr ans Eingemachte und – erschreckend – kommt die Rede aufs Notenlesen. Wer dachte, er würde ohne das zu einem Jordan Rudess werden, sollte die Finger von diesem Instrument lassen.
Autor Jerry Kovarsky schafft es aber, dem Leser die Angst zu nehmen, beginnend bei den notwendigen musiktheoretischen Grundlagen. Dazu lernt man wie die richtigen Einstellungen vorzunehmen sind, welche Sounds, Effekte, Rhythmen, Begleitungen und weiteren technischen Features aus dem Plastikklavier herauszulocken sind. Unnötig finde ich alle Kapitel, in denen man etwa erfährt, welche Keyboard-Typen es gibt, welches das richtige für den Leser sein kännte und wie man das pflegen muss. Das ist nur Füllmaterial fürs Buch. Auf der beiliegenden CD gibt es dann noch zahlreiche Hörbeispiele zum Anhören und Nachspielen.
Für einen ersten Einblick in die Materie ist das Buch gut geeignet, will man darüber hinaus den Weg zum nächsten Chopin bestreiten, muss auf jeden Fall ein Lehrer her. Für den finalen Countdown reicht das Dummie-Buch aber schon einmal. Tädätädä, Tädätätätä….
Fazit: Netter Einstieg in die Welt der Tasten
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.