Review: Hellbreaker / Motorjesus

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Wenn Meisterproduzent Dan Swanö seine Finger im Spiel hat, ist das Endergebnis fast immer eine Wohltat. So hat der schwedische Tausendsassa (Nightingale, Katatonia, Bloodbath) auch die neue Motorjesus-CD „Hellbreaker“ veredelt. 

Das letzte reguläre Studioalbum „Race to Resurrection“ ist auch schon wieder drei Jahre alt und war sehr erfolgreich (u.a. Platz 41 der deutschen Media Control Charts). Im vergangenen Jahr gab es noch das erste Live Album „Live Resurrection“, getourt werden konnte leider nicht – Corona ist schuld.

Immerhin konnte die Band um Shouter Chris Birx so die Kräfte bündeln, einen neuen Gitarristen mit Patrick Wassenberg „einarbeiten“ und eines der bislang stärksten Werke der Bandgeschichte einklöppeln. „Hellbreaker“ klingt … wie Mototjesus. Die Formation aus dem Rheinland hat es inzwischen geschafft, ihren eigenen Stil komplett zu kultivieren. Ich würde also durchaus behaupten, dass keine Band wie Motorjesus klingt, eine große Leistung angesichts des immer klebriger werdenden Einheitsbreis deutscher Rock/Metalproduktionen. 

Und doch ist nicht alles beim Alten – und das ist gut so. Gab es auf früheren Scheiben noch einen sehr starken Stoner-Einschlag, so ist „Hellbreaker“ mit reichlich Metal-Attitüde ausgestattet. Maiden und Priest triefen via Twingitarren-Attacken durch die Rillen (jahaaaaa, sagt man halt immer noch so, Ihr Streaming-Jünger). Beim Titelsong kann es keinen NWOBHM-Fan auf dem Sofa sitzen halten – Home-Office hin oder her. Auch der Judge Dredd-Tributtitel „Lawgiver) geht im Mittelteil in diese Richtung, hat aber dieses typische Motorjesus-Feeling. Ganz stark. Da bekomme ich sofort Bock, das Judge Dredd-Remake (Sorry Stallone, Karl Urban toppt sogar dich…) zu glotzen. 

Die verstärkter Metal-Schlagseite muss Old-School-MJ-Fans nicht besorgen. Die Stoner/Rotzrock-Facette ist immer noch deutlich vorhanden, etwa beim Opener „Drive Through Fire“ oder dem großartigen „Firebreather“. Trotzdem tut diese CD auch weh, richtig weh sogar. Was nach dem akustischen Instrumental-Rausschmeißer „The Outrun“ direkt einsetzt, ist die Wehmut. Die Wehmut, sich in einen Konzertsaal zu schmeißen und die Fäuste in die Höhe zu reißen, um Motorjesus für dieses Meisterwerk livehaftig zu feiern. 

 

Fazit: So nutzt man die Konzertpause – mit der Produktion eines bockstarken Albums

 

 

 

 

 

 

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