“Last One Dying stehen wie eine Eiche im metalcorigen Sumpf umringt von Bands wie Killswitch Engage oder Caliban und sehen dabei aus, als würde ihnen der Wald gehören.” Wer hat’s geschrieben? Genau, die Rocknroll-Reporter. Gemeint war damals noch die EP “Anthem of the Lost”. Nun hauen die Kölner Axtschwinger ihre Debüt-CD “The Hour of Lead” heraus. Und, um noch einmal nachzuschlagen: “Wenn die Band auf einer Longplay-CD diesen Standard halten kann, ist sie bald ein heißer Anwärter auf den deutschen Metalthron und wird in einem Atemzug mit den oben genannten international bekannten Kombos genannt werden.” Wer hat’s geschrieben? Jaja. Ich natürlich. Nun liegt dieser Longplayer zur Beurteilung vor. Killswitch Engage schimmern durch und durch und durch. Ab und an kommen auch noch Unearth-Einflüsse in den Mixer, doch, das muss nichts Schlechtes sein. Hervorragende Gitarrenarbeit, ambitioniertes (und angepasstes) Metalcore-Shouting, gemixt mit “richtigem” Gesang, ordentlich bis sehr gute Songs – all das kann “Last one dying” in die Waagschale werfen und machen “The Hour of Lead” zu einer der besten deutschen Veröffentlichungen des Genres. Den Track “Anthem of The Lost” muss man sowieso lieben, hinzu kommen nun noch einige Granaten wie der Titeltrack und “My own machine”. Doch nicht alles zündet so gut: “Hate me” mit Ex-Venom-Stümper Mantas ist ein Rohrkrepierer erster Kajüte. Unterm Strich haben wir es hier trotzdem mit einem überzeugenden Debüt zu tun. Als Arbeitsauftrag für CD Nummer zwei rege ich Nachhilfe in Sachen außergewöhnlichem Songwriting an, damit “Last One Dying” nicht auf Dauer im Sumpf der Metalcorebands untergehen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.