Fotos: Joe Satriani in Oberhausen

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Joe Satriani
Joe Satriani ist „out of this world“ Foto: Seiffert

Er war der erste echte Gitarrenlehrer von STEVE VAI und KIRK HAMMETT. Als Gitarrist ist er in einem Atemzug mit den Allergrößten in der Geschichte der sechs Saiten zu nennen.

Über zehn Millionen verkaufte Alben, 2x Platin, 4x Gold, 15 Grammy Nominierungen sprechen hier eine deutliche Sprache. Richtig schwache Scheiben hat JOE SATRIANI in seiner ganzen Karriere nicht veröffentlicht. In den letzten Jahren stagnierte sein Songwriting meines Erachtens zwar ein wenig, doch mit dem aktuellen Album „The Elephants of Mars“ hat der Saitenhexer auf seine alten Tage noch einmal ein echtes Meisterwerk aus dem Hut gezaubert. Die leicht veränderte Schlagseite – hin zu mehr Fusion-Elementen – hat dem Album sehr gut getan.

Nun holt der New Yorker endlich die mehrfach verschobene Earth-Tour nach und macht dabei wie vor zwei Jahren versprochen Halt in der Oberhausener Turbinenhalle 2. Rund 1000 Fans – vornehmlich selber Saitenquäler – wollen dem Guru auf die Finger schauen. Die Setlist ist überaus üppig bestückt, das haben bereits die vorigen Shows auf dieser Tour gezeigt. Dass Joe mit Kenny Aronoff, der schon mit Ikonen wie Paul McCartney, Ringo Starr, The Rolling Stones, Sting oder Jon Bon Jovi getrommelt hat, Brian Beller am Bass und dem Australier Rai Thistlethwayte am Keyboard und der zweiten Gitarre die Besetzung des aktuellen Albums nach Europa verschiffen konnte, schürt die Vorfreude umso mehr. 

Und dieses Album ist auch ein zumindest kleiner Bestandteil der heutigen Show. Immerhin vier Songs sind am Start. Denn nach so vielen Jahren Karriere hat SATRIANI einen ganzen Haufen im Gepäck, den die Fans einfach erwarten. Und so springt er und die fabelhaft eingespielte Band durch die Jahrzehnte – eben von „Ice 9“ (1988) bis „Sahara“ (2022).

Zu bestaunen gibt es ein wahrlich außerirdisches Erlebnis und eine musikalisch ziemlich perfekte Reise. SATRIANI spielt makellos, führt einen Haufen seiner fancy Ibanez-JS-Modell vor und flitzt über das Griffbrett. Joe teilt den Abend in zwei Abschnitte und macht nach rund 70 Minuten zwischendrin sogar eine 15-minütige Pause. 

Warum Teil zwei ausgerechnet mit einem gar nicht mal so aufregendem (wenn auch toll getrommelten) Schlagzeugsolo von Kenny Aronoff beginnen musste, wissen wahrscheinlich nicht einmal die (Gitarren-) Götter. Ein Keyboardsolo wird übrigens später auch noch eingestreut. 

Im Großen und Ganzen spielt hier aber nur einer auf und das ist Joe Satriani. Zwischen neuen Songs wie dem grandios jazzigen „E 104th St NYC 1973“ kommen dabei alle Klassiker zu Gehör: „Summer Song“, „Crystal Planet“, „Always With Me, Always With You“, der „Satch Boogie“ und zu guter Letzt natürlich „Surfing With the Alien“ als Zugabe. Auf den Stinker „Chant Song“ als erste Dreingabe hätte zumindest ich gern zugusten eines weiteren Tracks von „The Elephants of Mars“ verzichtet.

Rund zweieinhalb Stunden Programm stellen dann aber auch wirklich jeden Besucher zufrieden. Lediglich der Sound in der Turbinenhalle hält hier heute nicht den Standard, den die exzellente Band setzt. Aber irgendwas ist ja immer…

Wir haben Fotos von:
JOE SATRIANI

Alle Fotos: Thorsten Seiffert. No use without permission.

Die Setlist:

Nineteen Eighty
Sahara
The Elephants of Mars
Ice 9
Thunder High on the Mountain
One Big Rush
Blue Foot Groovy
Flying in a Blue Dream
Spirits, Ghosts and Outlaws
Faceless
Crystal Planet
Summer Song
Drum Solo
Energy
E 104th St NYC 1973
Keyboard Solo
Cool #9
Ali Farka, Dick Dale, an Alien and Me
Shapeshifting
Teardrops
Luminous Flesh Giants
If I Could Fly
Always With Me, Always With You
Satch Boogie
Zugabe:

Crowd Chant
Surfing With the Alien

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