Die Bühne im De Oosterpoort in Groningen ist ein Schlachtfeld, auf dem Mastermind Devin Townsend und sein Ensemble – das Noord Nederlands Orkest, ein 60-köpfiger Chor und seine Band – eine musikalische Schlacht schlagen, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen soll. Jeder Ton ein Schlag ins Gesicht, jede Note ein Schrei in die Nacht. So sollte es jedenfalls sein, doch The Moth, Devins Zehn-Jahres-Projekt, schafft es musikalisch zu keinem Zeitpunkt mitzureissen, langweilt gar ab und an.
Es ist, als ob Townsend und seine Crew das Publikum mit auf eine Reise genommen hat, die an die Grenzen der Realität führt und uns zeigt, was jenseits davon liegt. Und was liegt dann da? Eine Mischung aus Oper, Nightwish und ein wenig Metal a la Devin – das ist kompositorisch leider zu dünn. Gespielt ist all das natürlich exzellent – das Noord Nederlands Orkest ist ein Wunder der Musik. Und hier ein Stück weit verschenkt,

Diese Veranstaltung, die über zehn Jahre in der Entstehung war, wurde von Townsend selbst finanziert und bot eine Story, die die menschliche Erfahrung von der Geburt bis zum Tod thematisiere.
Die Tatsache, dass die Veranstaltung bereits im Voraus ausverkauft war, zeigte das große Interesse an diesem ambitionierten Projekt. Townsend hatte alles in diese Produktion investiert, um seine Vision unverfälscht umzusetzen. Vielleicht muss man einen zweiten Blick wagen (auf DVD?), um zu verstehen, was er hier versucht hat.
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Alle Fotos: Thorsten Seiffert. No use without permission.