Wenn Metallegenden das Essener Turock besuchen, ist das ein Pflichttermine für die Ruhrpott-Metal-Mischpoke. Dementsprechend rappelte es in unser aller Lieblingsklub in der City mächtig und schon nachmittags tummelten sich Fans, um einen Blick auf Steve Harris, Mastermind und Bassist der vielleicht besten Metalband der Welt, Iron Maiden, zu erhaschen. Harris stellte im Turock sein “Hobbyprojekt”, den britischen Löwen vor. British Lion ist seine Zweitband und hat vor vier Jahren eine Debüt-CD in die Läden geschifft. Und die ist gar nicht mal so gut. Belangloser Zahnlosrock mit gerade einmal einem starken Song (“Us against the world”) und einem Sänger (Richard Taylor), der ziemlich gut in das höhepunktlose CD-Spektakel passt.
Dementsprechend ist fast niemand im Turock, um die Band British Lion zu sehen. Steve Harris ist der Mann des Abends, der Magnet, der nach Essen lockt. Und da Maidenfans nicht in dem Verdacht stehen, sich den Spaß an einem Abend mit einem ihrer Helden nehmen zu lassen, wurde der Löwe frenetisch begrüßt und lieferte eine mehr als ordentliche Liveshow ab, die wesentlich mehr Dynamik als der Tonträger ausstrahlte und bei der sich Sänger Richard Taylor deutlich verbessert präsentierte. Dass sich kein Maiden-Song in die Setlist schummeln konnte, ist keine Überraschung, schade aber dennoch. Zumindest einen Song aus der Di’Anno-Ära hätte man den Fans ja gönnen können. Im Vorprogramm traten Voodoo Six ordentlich Arsch und hatten die besseren Songs und auch den charismatischeren Frontmann an Bord. Nur eins hatten sie nicht und das war es, was die Fans im Turock sehen wollten: eine Metallegende am Bass.
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Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.