Fast & Furious Five

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Gerade noch beschlagnahmte Wagen aus einem fahrenden Zug geklaut und in einer wilden Verfolgungsjagd durch die Dächer der Favelas gekracht, wollen sich Dom (Vin Diesel), seine Schwester Mia (Jordana Brewster) und Schwager Brian (Paul Walker), nach einer Gefängnisflucht weltweit gejagt, endgültig zur Ruhe setzen. Denn im Hause Toretto/O´Conner steht Nachwuchs an. Um sich aber abzusetzen, in eines der Länder ohne Auslieferungsabkommen, braucht es nicht bloß Liebe. Ergo: Ein letzter Coup steht für die diebische Familie an. In den Straßen von Brasilien. Dazu rekrutieren sie sich a´la Ocean ein Team aus altbekannten Spezialisten, in deren Mitte die beiden „Präzisionsfahrer“ natürlich die Schlüsselrolle spielen. Und diese Neun machen es sich zum Plan, nichts weiter zu erledigen, als mit geklauten Polizeiwagen aus dem hochbewachtem Hauptrevier lächerliche 100 Millionen Dollar aus dem Vermögen von Rios mächtigstem und kriminellsten Mann zu entwenden. Dem Patchwork-Gespann auf der Spur ist der DSS-Agent No. 1 Luke Hobbs (Dwayne „The Rock“ Johnson), der sich als Verstärkung zur Überraschung seiner Kollegen eine einfache Streifenpolizistin wählt. Elena Neves, eine motivierte Waffe, wie er findet, weil diese aufgrund ihrer schicksalhaften vergangenheit die einzige sei, die Bestechungsversuchen trotze. Doch die rassige Polizistin hat auch Herz ..
Warum schaut man sich den fünften Teil der „Fast & Furious“-Reihe überhaupt an? Eine krankhafte Leidenschaft für Action, könnte die Antwort sein. Dem bloßen Anblick des Hauptdarstellers erlegen, wäre meine. Und die pure Neugier auf das neue D-Box-Erlebnis, sogenanntes 4D, wie es erst seit Kurzem im Cinemaxx Mülheim angeboten wird. Für einen happigen Vorstellungsaufschlag. Ganz so fürchterlich wie es der Verstand trotz aller Reize im Vorfeld befürchtete, war der Film denn auch nicht. Aber zunächst Contra: Schauspielerisch läuft er streckenweise in eine Katastrophe. Lächerlich wirkt der begnadete Cop, dem, während das ganze Set um ihn stets eine entspannte Figur abgibt, kontinuierlich vor Anstrengung der Schweiß von der blanken Kopfschale rinnt. Der bizeps-geprägte Körperbau scheint das einfache Fuß-vor-Fuß-Setzen aber auch mitleidserregend zu erschweren. Die Einführung seiner rechten Hand, deren Aufgabe es allein scheint, Emotionen zwischen ihm und der Gegenseite zu schüren, ist plump. Die Actionszenen laufen ins Abstruse, zuletzt zerstört das eigentlich so harmlose und missverstandene Familientrio in ihrem Geld- und Freiheitsdrang mit einem 10-Tonnen-Tresor, der an einem Seil an zwei Superschlitten (Dodge SRT8 Modified Vault Charger) gebunden ist, mal eben so die halbe Stadt. Dem gibt das wilde Schütteln und Rütteln, Kippeln und Schaukeln des Sondersitzes auch keinen Glanz. UND: Ich kann es absolut nicht ertragen, wenn Untertitel quer durchs Bild fahren, wirklich was für ne saublöde Idee. Dennoch finde ich hier auch Pro-Argumente für den Fortsetzungsfilm von Produzent Justin Lin: Der Film versucht nicht einmal im Ansatz, Plausibilität zu imitieren, durchwühlt die Action-Kiste grabestief, liefert Machos und scharfe Kurven, die ordentlich in die Pedale treten, und einfach alles, was der Klischee-Architekt nur so bieten kann. Tuning-Trash auf höchstem Niveau, sozusagen, und das macht´s schon wieder super. Wer sich also auf Tempo, Blödelei und Hardstyle-Poser einlassen kann, erfährt Unterhaltung und Spaß 130 Minuten lang. Und Vin Diesel. Jam, was ein Mann. Die neuartige Kinotechnik ist sehr unausgereift, weil ruppig und nicht immer präzise mit den Szenen abgestimmt, aber ganz vergnüglich für den Start. Und den sechsten Teil kündigt die Story auch schon an.

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