Yppiiiiiii, heute ist Rock Hard Festival. Es ist das schönste Festival (für mich) im ganzen Jahr, weil es so schnuckelig ist. In diesem Jahr bin ich, wenn Ihr diese Zeilen lest, in den letzten Vorbereitungen, da ich für die Kollegen des Rock Hard als offizieller Festivalknipser gebucht wurde. Die Wetterprognosen sind super, nicht zu heiß, wenig Tropfen, und ich habe in den letzten beiden Tagen akribisch überlegt, was denn so in den Fotorucksack (und die Klamottentasche) muss. Eine alte Fotografenregeln besagt “all the gear all the time”, was nichts anderes bedeutet, als dass man sich IMMER ärgert, wenn man irgendetwas aus Bequemlichkeit nicht mitgenommen hat. Deshalb setze ich auf eine Brennweitenrange von 8 bis 400 Milimeter, da sollte für jeden etwas dabei sein. Ansonsten gehört Sonnenmilch in jede Festivaltasche, egal, wie die Wetterprognose lautet. Bei Festivals sind Sprays zu bevorzugen, es sei denn man legt es dringend darauf an, den Rücken von einer schönen Frau (oder Mann, Hund, Katze, Maus) eingerieben zu bekommen.
Was braucht man noch für ein Open Air-Spektakel? Eine Kappe ist immer zu empfehlen und vor allem sind Regenklamotten wichtig, zumindest in unserer Gegend. Als Fotograf kommen zu den üblichen Dingen noch zahlreiche andere, scheinbar tonnenschwere Goodies hinzu. Ein Notladegerät, drei Trillionen Speicherkarten, Akkus ohne Ende und und und. Dennoch soll das Ganze – trotz der vielen Arbeit – maximal Spaß bereiten. Wer mich also ab heute auf dem Gelände erblickt, darf mich gern zu einem Bier einladen, ist aber bitte nicht knatschig, wenn ich wenig Zeit habe. Bei Amazon gibt es übrigens ne eigene Seite für den Festivalsommer. Zubehör, Outfits und vieles mehr gibt es da zu sehen. Wer sich inspirieren lassen will (kaufen kann man ja auch woanders dann), klickt einfach mal HIER!
Die beste Metalnachricht der Woche war sicherlich, dass Iron Maiden-Schrei-Beutel Bruce Dickinson (Foto) den Krebs besiegt hat und wir uns noch in diesem Jahr auf eine neue Maiden-Platte freuen dürfen.Hoffen wir, dass er uns noch viele Jahre erhalten bleibt. Während Bruce von mir aus immer weiter singen darf, sollte David Lee Roth besser schweigen (weiterleben natürlich gern). Zumindest das mit dem Singen klappt einfach so gar nicht mehr und alle Live-Clips, die derzeit von einer hervorragend eingespielten Van Halen-Truppe kursieren, lassen einen in die Fremdschämecke stellen, wenn es um den “Gesang” geht. Roth trifft nix, keinen Ton, vergisst die Texte, benimmt sich wie ein Clown.
Es ist – gerade für einen Van Halen-Fan wie mich – die totale Peinlichkeit.
Während Van Halen mit Nachfolge-Sänger Sammy Hagar gerne mal den ein oder anderen Live-Track auf eine Kompilation setzte oder mit “Right here, right now” ein ziemlich überzeugendes Tourdokument ablieferte, wusste Mastermind Eddie wohl, dass Davids Gekrächze den Fans außerhalb des Erlebnisses eines Konzerts nur schwer zuzumuten ist. Warum er von dieser durchaus richtigen Sichtweise abgerückt ist, weiß ich nicht, doch ich kann Euch sagen, dass alles, was ich bisher gehört habe, absolut katastrophal ist.
Zu guter Letzt will ich Euch noch davon überzeugen, dass Rundfunkgebühren nicht ausschließlich das Böse sein müssen und ein Zappen in die sogenannten Spartenkanäle von ARD und ZDF durchaus lohnend sein kann. Da haue ich mir Samstagabend fast drei Stunden das absolut geniale Sci-Fi-Epos “Interstellar” um die Ohren, um dann völlig euphorisiert ins Bett gegen zu wollen, und bleibe beim schnellen “was gibt es denn sonst noch zum Einschlafen-Zappping” bei ZDF Info (heißt das so?) hängen. Da läuft Iron Maiden’s “En Vivo”, ein starkes Livedokument aus Chile. Danach? Alice Cooper in Wacken (wo ich mich sogar im Fotograben entdecken konnte) und danach? Motorhead! Bumm! Nacht gelaufen, schließlich folgte noch ein Teil der sensationellen Metal-Doku “Metal Evolution”. Die Rundfunkgebühren haben sich zumindest für diesen Monat gelohnt.
Bis gleich auffem Gelände…
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.