Ja, es ist schon wieder Freitag …
… so langsam rollt der Doc Rock-Express in Sachen Konzertfotos wieder los. Die kurze Pause war gefühlt so lang, dass ich bei meinem ersten Einsatz im Turock bei Equilibrium mich erst wieder neu anlernen musste. Aber zum Glück ist Fotografie immer noch ein Handwerk und das verlernt man so schnell nicht. Apropos Equilibrium: Ich verstehe diese Band nicht. Also wortwörtlich. Ich verstehe den Sänger nicht. Nur bei den Ansagen kann ich Worte erkennen. Kurzum: Meins ist es nicht, aber das ist ja zum Glück irrelevant, wenn man die Profession der Konzertknipserei (ich sage so oft “knipsen” wie ich will, ihr Möchtegern-Fotografenpolizisten! Wer fotografieren kann, darf knipsen sagen. BASTA! Aber niemals “foten” bitte. Das klingt abtreiberisch.) betreibt.
Irrelevant deshalb, weil das Turock gebebt hat. Circle Pit im Turock, klingt verrückt, hat aber funktioniert und war friedlich. Kurzum: Wenn die Leute es mögen, wer bin ich, dass ich es madig machen darf. Das verbietet schon die journalistische Objektivität. Kritik ist aber natürlich erlaubt: Zum Beispiel an der grottigen, weil kaum vorhandenen Lichtshow (Fotos von Equilibrium gibt es HIER).
Und weil es so schön war, zog es mich einige Tage später direkt zu einer lebenden Legende: Scorpions-Urgestein Uli Jon Roth bespielte die Zeche Bochum. Leider war es nicht so voll, wie es der Legendenstatus (und das anschließend Gebotene) verdient gehabt hätten (Fotos HIER). Die Lightshow bei Uli war schon etwas besser, doch auch er setzt stark auf Rottöne. Für Fotografen ein Gräuel, denn rot bedeutet tot (zumindest sterben dabei einige Fotomotive abrupt). Wie unterschiedlich Lichtverhältnisse wahrgenommen werden, verdeutlichtete mir im übrigen ein kurzer Facebook-Schlagabtausch mit einem Mitglied der Axel Rudi Pell-Band. Der konnte nicht nachvollziehen, dass ich beim guten Axel immer das Licht kritisiere. Rot sei da doch gar nicht so präsent, eher Lila und Blau. Lila ist nicht viel weniger schlimm, blau hingegen geht, aber bei Axel ist das Licht zumindest aus Fotografensicht meist ziemlich unbrauchbar. Schade, denn die Shows sind immer spitze.
Eine Band wie Iron Maiden hingegen weiß, wie es geht: Bei den ersten drei Songs (in denen man fotografieren darf) wird lichttechnisch Vollgas gegeben, ab Song 4 darf es atmosphärisch (und seufz deshalb rötlich) zugehen. Somit hat man perfekte Fotos für Zeitung und Netz, danach wird für die Fans etwas mehr Farbenspektakel geboten. Kann ich gut mit leben (“Beweisfotos” Hier!).
So, was gibt’s noch? Einige schöne Dinge stehen für die nächste Zeit auf der Agenda. So zum Beispiel die grandiosen Blues Pills (Fotos!) am Dienstag. Das Konzert musste in die Weststadthalle verlegt werden, weil das Turock für die Band zu klein geworden ist. Verdient haben sie es auf jeden Fall, auch wenn Interviews seltsam anmuten, in denen Frontsirene Elin Larsson betont, wie schön harmonisch es in der Familie Blues Pills zugeht, während zum Zeitpunkt des Abdrucks Drummer Cory Berry die Band verlassen hat (oder musste?).
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Zum Schluss will ich Euch noch auf ein besonderes Event hinweisen: Bigelf mit Ex-Dream Theater Drummer Mike Portnoy spielen kurz vor Halloween im Dortmunder FZW. Und das im Club, was bei der Genialität der Band alleine ein Skandal ist. Deshalb: Kauft Tickets und schaut es Euch an. Vielleicht kriegen wir es ja doch noch in die Halle verlegt, wenn es sehr voll wird. Karten verlosen wir auch, wenn jemand gerade in den roten Zahlen ist. Einfach mal HIER schauen!
In diesem Sinne: Rock on
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.