Jaaa, Black Sabbath war super! Nein, die Fotos dürfen hier wieder (wie schon bei Aerosmith) aus vertragsrechtlichen nicht veröffentlicht werden. Dazu muss man HIERHIN surfen. Für mich kein Grund zum Jammern, aber da mich viele Leute gefragt haben, warum das so ist, will ich hier kurz darauf eingehen. Man akkreditiert sich bei einem Veranstalter bzw einem Management für ein bestimmtes Medium. Etwa für den RocknRoll-Reporter.
Ab und an (und leider immer häufiger) gibt es vor den Konzerten vom Management der Bands Verträge, in denen man detailliert angeben soll, in welchem Medium die Bilder erscheinen. Könnte kein Problem sein, wenn man da beispielsweise zwei Medien angeben könnte. Im Falle von Aerosmith und Black Sabbath war ich nicht für den RocknRoll Reporter, sondern für meinen Arbeitgeber akkreditiert und somit wurde mir die Veröffentlichung hier verweigert. Muss man so hinnehmen, man hat den Vertrag schließlich unterschrieben. Gut finden sollte man das natürlich nicht.
Für freie Fotografen heißt das, dass sie ihre Bilder nur einmal verkaufen können. Wenn man einmal das Geld beiseite lässt, gibt es aber auch andere Aspekte, die eher im humanitären Bereich angesiedelt sind.
Beispiel Mega-US-Band: Fotografiert werden musste vom Mischpult aus, also mit dem ganz großen Rohr. Kollege X von der Zeitung Y hat aber in der Kürze der Zeit keines mehr leihen können. Ich bin in einem solchen Fall also rechtlich nicht in der Lage, ihm auszuhelfen (selbst, wenn ich es unentgeltlich machen würde). In der Konsequenz gibt es von dem Event in Zeitung Y keine Bilder – für Leser, Herausgeber UND Künstler ist das schlecht. In den allermeisten Fällen schaut die Veranstaltungsagentur genauso dumm aus der Wäsche, weil sie schlichtweg die Vorgaben des Managements der Künstler (die nicht immer über die Inhalte eines Vetrages Bescheid wissen) umsetzen muss.
Wer ist Schuld an so etwas? Das ist eine Frage wie die nach dem Ei und der Henne. Was war zuerst da? Künstler, die Angst haben, dass mit ihrem Gesicht Kohle gemacht wird? Idiotische Handyfotografen, die den Markt überfluten und alles und überall unjournalistisch publizieren und so einfach nur allen schaden? Bis heute werde ich noch überrascht angeschaut, wenn ich Leuten erzähle, dass es eine Regel wie “3 Songs, no Flash” gibt. Die ist mittlerweile durchaus akzeptiert und es gibt auch gute Gründe für eine solche Regelung. Bei den ganz “großen” Künstlern ist das aber auch schon fast Luxus. Da ist man froh, wenn man zwei Songs bekommt und nicht am Mischpult stehen muss.
Der Tod der klassischen Konzertfotografie ist meines Erachtens längst beschlossene Sache. Oder?
Ihr könnt auch etwas tun: Verzichtet doch mal wieder aufs Fotohandy bei einem mitreißenden Konzert und singt, springt und tanzt, statt schlechte Bilder oder Filme zu erstellen, die Ihr Euch nie wieder anschaut. Und jetzt hört auf zu heulen, noch ist es nicht soweit und ich bin ja für Euch da.
Das Thema Konzertfotografie könnt Ihr demnächst beim RocknRoll Reporter von einem der ganze Großen behandelt sehen. Ich habe kürzlich Ross Halfin, DEN Konzertfotografen überhaupt, interviewt. Das interessante Gespräch präsentiere ich Euch beizeiten. Bis dahin stöbert mal auf seiner Seite, er nimmt da durchaus kein Blatt vor den Mund.
Nicht aus Frust, sondern aus Lust (an anderen Dingen) habe ich in dieser Woche die Kamera ruhen lassen. Ball verfolgen und Musik machen statt fotografieren stand auf dem Plan. Nach diesem Wochenende zappelt mein Auslösefinger dann aber auch schon. Entzug! Gut, dass am 11. Juli die grandiosen Winery Dogs in der Matrix anstehen und dann ist auch schon bald Dong und Dream Theater-Zeit.
Mein drittes DocnRoll-Mixtape entführt Euch heute in die wunderbare Welt der Zwischentöne. Nehmt Euch Zeit für dieses Mixtape:
In diesem Sinne: Rock on
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.