Tadaaa, heute ist Freitag, wieder. Zumindest das ist eine Sache, die sich nie ändert. Geändert hat sich durch die ganze Facebookerei der Umgang miteinander. Aufreger am Mittwoch: Die Grailknights, eine mäßig bekannte, mäßig originelle Metalband, die live ganz gut rüberkommt, haben eine schlechte Rezension ihres neuen Albums scheinheilig auf Facebook verlinkt mit dem Hinweis “Grailknights danken XXX für die folgende Rezension”. Dazu ein schöner Smiley, der ja bekanntlich auch bei Todesdrohungen angewandt wird, damit man anschließend sagen kann, es sei nur Spaß gewesen. Der Shitstorm soll hier also bewusst herbeigeführt werden. Das zeugt nicht von der Souveränität im Umgang mit Kritik. Davon ab: Einem Journalisten zu sagen, er dürfe über bestimmte Sachen nicht schreiben, wenn er kein “Fanboy” ist (wie in den Kommentaren von einem Supporter angemerkt), ist hanebüchen. Klar, der erste Teil der Kritik ist Grütze, regt er sich doch da über die vermeintliche Ballermannisierung der Musik auf, nur weil die Band sich um ein Superhelden-Image bemüht. Solche Images wurden freilich in der “guten alten Zeit” immer erfolgreich und zum Vergnügen vieler Fans (Kiss, King Diamond etc) entwickelt. Der Teil, in dem auf die musikalischen Mängel der Scheibe eingegangen wird, ist aber durchaus nachvollziehbar, wenn man nicht mit Haut und Haaren die Band verehrt. Dank Facebook dürfen nun im Bravo-Leserbriefstyle Kommentare wie “Die Grailknights sind klasse und PUNKT” abgesondert werden und der Rezensent übel angegriffen werden. Unschön und unsouverän. Darauf hingewiesen schreibt die Band: “Wir können keinen Mangel an Souveränität erkennen im Posten von schlechten Kritiken. Das wir uns über positive Kritiken mehr freuen bedarf ja keiner weiteren Erklärung … warum also ein langes Statement – schreiben wir zu den positiven auch nicht. Das sind freie Pressestimmen.” Bei den positiven Reviews schreiben sie übrigens durchaus längere Statements. Aber Schwamm drüber …
Genug aufgeregt, kommen wir zu den … ach ne: Ich reg mich mal eben über die deutsche Fassung von Wolfenstein – the new order (PS4) auf. Die explizite Darstellung von Gewalt stört niemanden, dafür wurden die Nazisymbole einmal mehr entfernt und somit die Atmosphäre in dem Spiel, in dem man GEGEN die Nazis kämpft, zerstört. Gamer sind einfach zu dumm, zu erkennen, dass hier nicht der Nationalsozialismus verherrlicht wird. Ist auch nicht so einfach, das zu erkennen, beim wunderbaren C-Movie-Charme des Games … * Ironie off *
Ich war erst zweimal in einem Planet Hollywood, beim ersten Mal im Oberhausener CentrO, als der Terminator persönlich die Hütte eröffnet hat, und am Mittwoch beim Akkustik-Gig der “soon to become superstars” von 21 Octayne. Hübscher Laden, bisken viel Kulturimperialismus auf einmal, aber kein Grund zur Klage. Der Gig war dann auf einer Empore, weit weg von den Fans, die unten rumsaßen und -standen. Im Juni gibt’s dann richtig auf die Glocke, mit Verzerrung und allen Schikanen, wenn die Band im Vorprogramm der Kultband Dan Reed Network an den Start geht (u.a. in der Matrix).
Kurzer Flashback: Marty Friedman und Gus G. höddelten im Essener Turock alle kaputt. Unfassbar, wieviele Noten man (zum Teil durchaus unsongdienlich) man pro Sekunden spielen kann. Irgendwie war das schon mitreißend, aber nach dem Konzert (jaaa, ich musste bis zum Schluss bleiben, um unten stehendes Bild zu bekommen!) waren alle wortwörtlich plattgespielt.
Die Tipps zum Wochenende: Jaaa, ich weiß. Wir allen wollen das CL-Finale zwischen den beiden Madrider Mannschaften (Apropos früher war alles besser:
FRÜHER haben alle Sportkommentatoren grundsätzlich Madrilene für Einwohner Madrids gesagt, klang toll und superior, Madrider ist aber dennoch auch richtig) sehen, ABER: Um 19 Uhr wird erst mal gerollt und das schafft ihr locker bis zum Anpfiff.
Die Essener Rollerderby Rasselbande, RuhrPott Roller Girls, vernascht die kleinen Französinnen aus Metz.
Hier steht wo, wann, wie und warum! Sollte man mal gesehen haben.
Ach ja, Feiertag am Donnerstag: Mittwoch also mal zum Karneval in die Matrix! Aber guckt selber: HIER! Jetzt reicht’s aber auch, genießt das Wochenende.
In diesem Sinne: Rock on
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.