Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacken (Bruce Willis),
am 14. März 2014 (!) erblickte ich, also ich als Freitagskolumnis, das Licht der Welt. Vorher habe ich zwar schon regelmäßig in meinem wahren Leben als Lokalredakteur wild herumglossiert, doch der DocnRoll ist dann ja etwas ganz Besonderes. Zwei Jahre also turne ich hier jeden Freitag für Euch rum. Ich habe mal in diesen ersten Beitrag geschaut.
Wer in vielen Foren und Facefuck-Gruppen rund ums Thema Fotografie rumturnt, erlebt immer wieder die Klischee-Fotografen, die den schlechten Ruf des Berufsstandes begründet haben. Klugscheißer, Besserwisser und Arroganzbestien mit Realitätsverlust. Da wird vornehmlich über juristische Dinge diskutiert. Recht am eigenen Bild, die Möglichkeiten der Nutzung der angefertigten Fotos von einem Künstler, die Ungerechtigkeit der Welt gegenüber den eigenen Berufsstand und und und. Fotografen jammern gern und viel, das muss man zugeben (jaaaa, ich auch ab und an). Doch, es gibt auch andere – die sind sogar in der Mehrzahl. Zum Glück.
… habe ich da geschrieben. Und wisst Ihr was? In den zwei Jahren hat sich nichts verändert. Von wegen früher war alles besser, anders oder was auch immer. Diese Leute gibt es immer noch, meist – und dafür habe ich jetzt zwei Jahre gebraucht, um das zu verstehen – sind das aber die Leute, die aus ihrer Sicht viel bessere Fotos als andere machen, diese aber nicht an den Mann bekommen, sprich verkaufen können. Auch das ist natürlich nicht als Pauschalurteil meinerseits zu sehen, deckt sich aber mit vielen Erkenntnissen der letzten beiden Jahre. Insofern spielt hier Neid also scheinbar eine große Rolle.
Dabei ist der Verkauf eines Fotos oder einer Fotostrecke natürlich nicht allein glückselig machend. Wenn der Drummer einer vergleichsweise kleinen Band wie Jesus Chrüsler Supercar (übrigens ein endgeiler Name für eine Band) enthusiastisch eines meiner Bilder zu seinem Titelbild macht (ohne zu fragen), bin ich nicht böse, sondern eher stolz und freu mich drüber. Ist ja ohnehin mein Wasserzeichen drin, da muss man sich nicht aufregen. Auch Michael Amott von Arch Enemy hat sich über meine Bilder vom Spiritual Beggars-Gig im Turock (HIER) gefreut und diese geteilt und geliked. Ärgere ich mich jetzt, weil er keinen Satz der Bilder bestellt hat? Natürlich nicht.
An der dollen Ruhr-Universität Bochum gibt es jetzt vom Akademischen Förderungswerk übrigens einen Workshop “Smartphone Fine Art Photography”… Ein Smartphone dabei zu haben, ist immer noch besser als gar keine Kamera in der Tasche, auch kann man da durchaus künstlerisch mit umgehen. Zudem begrüße ich, dass durch solche Kurse (klingt allerdings eher nach Dorf-VHS denn nach Uni) Dinge wie Bildkomposition anderen Menschen näher gebracht werden. Die Kursbeschreibung aber mit dem Satz “Spätestens mit den Smartphones der neueren Generationen sind Digitalkameras eigentlich überflüssig geworden…” zu beginnen, zeigt mir, dass der Kursleiter als Kind einige Male zu heiß gebadet wurde – möglicherweise in Entwicklerflüssigkeit (Achtung – kann p-Aminophenol, Hydrochinon oder p-Methylaminophenolsulfat enthalten! Don’t try this at home kids).
An diesem Wochenende treibe ich mich unweit der Heimat in der Turbohalle rum. Saltatio Mortis lohnt es sich immer zu fotografieren, während ich am Mittwoch bei Rock meets Classic war.
Zu guter Letzt noch einmal der Hinweis auf mein 366-Tage-Fotoprojekt (Schaltjahr!): Jeden Tag ein Bild aus der Sicht von Groun Dead, dem kleinsten Fotografen des Planeten, immer auf der Suche nach dem heißestem Schuss in einer Welt voller Gefahren, in einer Gesellschaft, die ihn meistens nicht einmal wahrnimmt. Wäre scharf, wenn Ihr Lust habt, immer mal wieder reinzuschauen. Gucken kann man entweder auf Facebook HIER oder per Blogspot HIER (was etwas übersichtlicher ist, will man alle Bilder anschauen). Ach ja: Manche der Bilder sind mit dem Smartphone gemacht…
Bis nächsten Freitag, Ihr ollen Kamellen
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.