Arghhh, ich war im Urlaub. Und ich will wieder und immer wieder urlauben. Aber, wer will das nicht. Mein Trip nach Kopenhagen und Malmö war aufregenden und interessant. Wir haben ein Eishockeyspiel in der Malmö-Arena gesehen und ein Fußball-Pokalspiel zwischen Malmö FF und Uppsala (2:1) in einem Stadion von 1896. Die Fans dort haben 90 Minuten richtig Alarm gemacht, obwohl nur knapp 4000 das Match sehen wollten. Erstaunlich: Es gab schwedische Fangesänge zur Melodie von “Gute Freunde” (von Franz Beckenbaur). Enttäuschend war natürlich die winzige dänische Meerjungfrau.
Aber muss man halt mal gesehen haben. Gesehen aber nicht gerochen haben muss man das schwedische Spezialgericht: Surströmming galt bei Bauern in Nordschweden als Alltagsnahrung und wurde oft als Proviant verwendet. Er wird aus ausgewachsenen Ostseeheringen, vor allem an der norrländischen Küste hergestellt. Dieser wird im Frühjahr gefangen und in Salzlake eingelegt, wo er zu gären beginnt. Etwa einen Monat vor der sogenannten Surströmming-Premiere, die den Verkaufsstart der Saison bezeichnet, wird der Fisch in Konserven verpackt, in denen sich der Gärprozess fortsetzt, so dass sich Boden und Deckel der Dosen wölben. Die Versuchung war dennoch groß, aber zu mehr als einem Foto hat es dann doch nicht gereicht.
In Kopenhagen waren wir natürlich auch im Freistaat Christiania, der anarcho-alternativen Stadtteil, in dem weiche Drogen auf der Straße geraucht werden. Wer die Geschichte dieses Viertels nicht kennt, sei ein Google-Studium sehr empfohlen.
Der Hinflug war ebenfalls besonders lustig: Abgetastet und schuhlos stehe ich bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Anschließend geht es noch (angezogen) durch den Nacktscanner. Gut sehe ich aus auf dem Schaubild. Piepen tut auch nix.
Nach der Kontrolle ist aber vor der Kontrolle und deshalb räume ich das Handgepäck ebenfalls noch partiell aus, bis die Beamten vor dem Abflug zu meinem Kurztrip ins Ausland endlich zufrieden sind. Es ist schon irre, wie aufwendig mittlerweile der Check vor dem Einsteigen ist. Umso erstaunlicher: Vom Eintreten ins Flughafengebäude bis zum Betreten der U-Bahn am Reiseziel habe ich nicht einmal (!) meinen Ausweis vorzeigen müssen. Es hätte also jeder mit meinem E-Ticket auf dem Handy diese Reise antreten können. Aber so eine Nachlässigkeit kann ja mal passieren, wenn man so viel zu kontrollieren hat…
Unten gibt es eine kleine Collage (mit einem sehr schlimm-unscharfen Fußballbild, ich hasse Handycams). Draufklicken zum Vergrößern.
Zur Musik: In dieser Woche ist völlig überraschend Piotr Grudzinski verstorben. Der Gitarrist der sensationell-genialen Progressivrocker Riverside aus Polen wurde nur 40 Jahre alt. Das Jahr meint es nicht gut mit den Musikfans. Hinterlassen hat er fast ausnahmslos Top-Alben. Farewell Piotr.
In den letzten Wochen habe ich hier immer einmal wieder auf mein 366-Tage (Schaltjahr!)-Fotoprojekt hingewiesen. Seit dieser Woche hat der kleine Groun Dead ein tolles Antlitz. Meine liebe Freundin Sandra hat den Stift gezückt und Groun einen Körper gegeben. Ähnlichkeiten mit mir, dem großen Bruder von Groun, sind natürlich vorhanden. Gucken kann man entweder auf Facebook HIER oder per Blogspot HIER (was etwas übersichtlicher ist, will man alle Bilder anschauen).
Bis nächste Woche
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.