Ein gutes Buch kann zu einem schlechten Hörbuch werden. Umgekehrt ist es schwieriger. Markus Heitz‘ „Blutportale" ist prima von Simon Jäger gelesen. Die deutsche Stimme von Heath Ledger hat verschiedene Stimmen für die Hauptdarsteller parat und schlägt sich sehr gut über die sieben CDs. Leider kann auch er nicht vertuschen, dass das Buch einen schlaff gespannten Spannungsbogen und abstruse Logikfehler enthält, was durch den übermäßigen Gebrauch blutiger Schlitzerszenen keineswegs überdeckt werden kann. Als Saskia bei einem geheimen Fechtturnier von ihrem Gegner verletzt wird, erwachen durch ein geheimnisvolles Ritual tief verborgene Kräfte in ihr. Was folgt ist eine „Rundreise" über den Globus, Kämpfe zwischen Vampiren und Werwölfen, Menschen und teuflischen Clans. Saskia soll die Blutportale für einen Dämon öffnen, damit er zurück in seine Heimat kann. Heitz lässt Stringenz vermissen und versteckt das durch blutige Daueraction. Das klappt nicht immer gut, und spätestens nach 120 Minuten ist man völlig entnervt. Das Durchhören wird zu Geduldsprobe.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.