Einmal um die ganze Welt: das Silvester-Special 

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Das neue Jahr ist im Anmarsch. Während wir noch warten, sind andere längst im Partyrausch.

11 Uhr in Deutschland: Silvester in Samoa

Der kleine Inselstaat – sonst nur für seine Rugby-Mannschaft bekannt – rutscht als erstes ins neue Jahr. Für das Feuerwerk im vergangenen Jahr hatten die Samoaner extra fünf neuseeländische Pyrotechnik-Experten einfliegen lassen.

Übrigens: Bis 2011 war Samoa noch das letzte Land, das Silvester feiern durfte. Aus wirtschaftlichen Gründen wechselte der Inselstaat jedoch kurzerhand die Zeitzone und sprang über die Datumsgrenze. Sie wollen Silvester zweimal feiern, ohne lange zu fliegen? Nur rund 200 Kilometer östlich von „Samoa“, in Amerikanisch-Samoa, können Sie das letzte Feuerwerk des Jahres erleben.

12 Uhr: Böllern in Neuseeland

Genau zwölf Stunden vor uns folgt dann das Land der langen weißen Wolke. Besonders spektakulär geht es in Auckland zu, wenn das größte Feuerwerk des Landes auf dem über 300 Meter hohen Sky Tower gezündet wird. Viele Kiwis feiern den Jahreswechsel aber auch unterm Sternenhimmel an einem der Traumstrände.

14 Uhr: Riesenfeuerwerk in Sydney

Wer ordentlich Action möchte, geht in eine der Metropolen im Osten, am besten Sydney. Denn auf der Sydney Harbour Bridge können Sie das längste Feuerwerk der Welt sehen. Ganze zwölf Minuten lang werden mehrere Tonnen Feuerwerk abgeschossen.

Angus Young an Silvester
It’s a long was to the top. In Australien könnte Angus Young (lebt sowohl in Sydney als auch in Aalten in den Niederlande) früher als fast alle anderen feiern. Foto (Angus): Seiffert

15 Uhr: Auf Sydney folgt Brisbane

Viele Aussies treffen sich zum Barbecue mit der Familie. Übrigens: Öffentlicher Alkoholkonsum ist in Australien auch an Silvester verboten. Auf Feiern helfen Papiertüten und Getränkehalter. Sie mögen es etwas ruhiger? Viele Familien begüßen das neue Jahr auch unter freiem Himmel im endlosen Outback.

16 Uhr: Reisklöße in Japan

Bereits vor der Silvester-Party machen Japaner ihre Wohnung gründlichst sauber. Während dann um Mitternacht traditionell 108 Glockenschläge aus den buddhistischen Tempeln hallen, verspeisen die Menschen Klebereisklößchen. Aber Vorsicht: Zwar sollen die sogenannten „Mochi“ Glück und ein langes Leben bescheren, an den trockenen Bällchen ist jedoch schon so mancher Pechvogel erstickt. Kein Scherz.

Bereits vor der Silvester-Party machen Japaner ihre Wohnung gründlichst sauber. Ob das bei Baby Metal auch der Fall ist, ist nicht überliefert. Foto: Seiffert

17 Uhr: Ruhige Feiern in China

Das Land der Mitte liegt zwar auch in einer unserer 24 Zeitzonen. Ihr Neujahrsfest begehen die Chinesen nach ihrem Mondkalender jedoch traditionell fast zwei Monate später als wir. Silvester feiern die Menschen dort eher ruhig im Kreise ihrer Familie.

Ach ja: Auf den Philippinen muss indes am Silvesterabend alles rund sein. Der Grund: Die runde Form symbolisiert Reichtum und soll für mehr Wohlstand im neuen Jahr sorgen.

18 Uhr: Fliegende Karpfen in Vietnam

Hierzulande sind Fische an Silvester höchstens auf dem Buffet zu finden. Wo auch sonst, oder? Das klingt jetzt vielleicht etwas eigenartig, aber: Vietnamesen kaufen sich am letzten Tag des Jahres einen Karpfen, nur um ihn in der Nähe des eigenen Hauses schwimmen zu lassen. Denn: Ihrem Glauben zufolge wohnt in jedem Haus ein Gott.

An Silvester reist diese persönliche Gottheit wieder in den Himmel, um über die jeweiligen Bewohner zu berichten. Ihr bevorzugtes Vehikel: Der eben freigelassene Karpfen.

19.30 Uhr: Bescheidene Feiern in Indien

Auf Bhutan und Bangladesch um 19 Uhr folgt eine halbe Stunde später Indien. Außerhalb der Großstädte sucht man ausschweifende Feiern jedoch vergeblich.

Mit unserem üblichen Silvesterspektakel ist am ehesten noch das Diwali, das Lichterfest, Ende Oktober vergleichbar. Zusätzlich zu vielen Lichtern, Kerzen und Lampen brennen die Inder dann nachts etliche Feuerwerke ab.

20 Uhr: Schnorcheln auf den Malediven

Korallenriffe statt riesigen Feuerwerken: Wer an Silvester auf die Malediven fliegt, darf nicht mit Silvesterfeiern europäischen Ausmaßes rechnen. Dafür locken paradiesische Sandstrände und perfektes Wetter. Das Meer ist ruhig und bietet sich perfekt für einen farbenreichen Schnorchel- oder Tauchausflug im neuen Jahr an.

21 Uhr: Spektakuläre Pyrotechnik in Dubai

Silvesterfeiern findet man in den muslimischen Ländern Arabiens eigentlich nur in Tourismus-Zentren. Das größte davon: Dubai. Wer dort den Jahreswechsel verbringt, wird vom riesigen Feuerwerk auf dem bekannten Wolkenkratzer Burj Khalifa begeistert sein.

Achtung: Sitzen Sie beim großen Feuerzauber in der Silvesternacht nicht in Restaurant oder Hotel, müssen Sie nüchtern bleiben. Der Konsum von Alkohol ist in der Öffentlichkeit nämlich verboten. Hier helfen auch keine Papiertüten.

22 Uhr: Granatapfel-Werfen in der Türkei

Endlich wieder verrückte Bräuche. Die Türken werfen an Silvester Granatäpfel von ihrem Balkon. Wer trainiert hat, ist im Vorteil. Denn je mehr die Frucht aufplatzt und sich verteilt, desto erfolgreicher wird das neue Jahr. Unser Tipp: Laufen Sie um Mitternacht besser nicht durch türkische Straßen.

23 Uhr: Poker in Griechenland, Prügel in Bulgarien

Während in Kapstadt, Südafrika, die größte Silvesterfeier des afrikanischen Kontinents ihren Höhepunkt erreicht, frönen die europäischen Griechen dem Glücksspiel. Wer bei Karten- oder Würfelspielen gewinnt, hat Glück im nächsten Jahr.

Die Bulgaren müssen übrigens für ein bisschen Glück im neuen Jahr deutlich mehr leiden. Dort ziehen die Kinder von Haus zu Haus und schlagen den Bewohnern für Gesundheit und Wohlstand mit einem Kirschbaumzweig auf den Rücken. Zum Dank bekommen die „Schlägertrupps“ sogar noch kleine Geschenke.

Der Grieche Gus G. könnte sein Glück für 2023 beim Zocken erspielen. Foto: Seiffert

0 Uhr: Rote Unterwäsche in Italien, Weintrauben in Spanien

Wem Bleigießen zu unsicher ist: In Italien brauchen Sie nur neue rote Unterwäsche zu tragen und schon winkt das Liebesglück im neuen Jahr. Um ganz sicher zu gehen, kreuzen die Italiener um Mitternacht Mittel- und Zeigefinger, schließen die Augen und haben drei Wünsche frei. Etwas komplizierter geht es in Spanien zu. An Silvester müssen die Spanier nämlich zu jedem der zwölf Glockenschläge um Mitternacht eine Traube essen. Den Erfolgreichen winkt Glück im nächsten Jahr, ein Misserfolg bedeutet ein schlechtes Omen.

Christina Scabbia von Lacuna Coil kann als Italienerin um Mitternacht Mittel- und Zeigefinger kreuzen, die Augen schließen und hat drei Wünsche frei. Foto: Seiffert

1 Uhr: Singsang in Großbritannien 

Natürlich darf auch in London ein Riesen-Feuerwerk nicht fehlen. Nach dem Spektakel am London Eye wird auf der Insel jedoch erst mal gesungen. Beim keltischen Lied „Auld Lang Syne“ gedenken die Briten den im vergangenen Jahr verstorbenen Freunden und Bekannten.

Das ist auch in Schottland Usus. Nur, dass dabei das typische Silvestergetränk aus Bier, Whisky und Eiern die Zunge etwas mehr lockern dürfte. Lecker.

2 Uhr: Stirnmalen in Grönland

Ähnlich den Griechen spielen auch die Grönländer Karten, wenn auch etwas interaktiver. Die Gewinner des Spiels nehmen sich nämlich nach und nach eine Nuss vom Tisch, einer geht leer aus. Der Sieger darf dann dem Verlierer etwas auf die Stirn schreiben oder malen. Der Großteil Grönlands startet jedoch erst zwei Stunden später ins neue Jahr.

3 Uhr: Wellenhüpfen in Brasilien

Wenn in Deutschland schon viele Feiernde ins Bett fallen, werfen sich die Brasilianer in die Wellen. Für jede übersprungene Welle darf man sich nämlich etwas fürs neue Jahr wünschen. Dabei ganz wichtig: Die Kleidung. Weiß steht für Reinheit und Frieden, wird jedoch im Meer schnell durchsichtig. Und das ist gut so, denn auch die Farbe der Unterwäsche hat eine Bedeutung. Wer Gelb trägt, wünscht sich Wohlstand im neuen Jahr, Rot verheißt Liebe und Leidenschaft.

4 Uhr: Weißes Silvester in Argentinien

Hier fällt kein Schnee, sondern Papier vom Himmel. Die Argentinier schreddern nämlich an Silvester alle Papierakten, die sie nicht mehr brauchen und werfen sie aus dem Fenster. Als wäre das nicht schon genug, werden dann noch riesige Figuren aus Pappmaché verbrannt, die für Hexen oder ungeliebte Politiker stehen.

5 Uhr: Linsenweisheiten in Venezuela

Wer in Venezuela im kommenden Jahr mehr reisen möchte, verlässt an Silvester mit einem leeren Koffer das Haus und geht danach direkt wieder hinein. An Mitternacht  essen die Venezolaner dann (wie auch in einigen anderen südamerikanischen Ländern) Linsen. Warum? Das soll für Wohlstand im nächsten Jahr sorgen. Um ganz sicher zu gehen, müssen die Taschen dabei noch prall gefüllt mit Geld sein.

6 Uhr: Ball Drop an der East Coast in New York

Linsen an Silvester kennen übrigens auch die US-Amerikaner. Wer in New York jedoch etwas auf sich hält (oder einer der unzähligen Silvester-Touristen ist) verbringt Silvester am Times Square. In der letzten Minute vor Mitternacht senkt sich dort eine Kugel auf eine 23 Meter hohe Stange ab. Ist sie dort angekommen, beginnt das neue Jahr.

Scott Ian könnte als New Yorker am Times Square feiern. Foto: Seiffert

7 Uhr: Leere Gläser in Mexiko

Mexiko ist ein wahrer Schmelztiegel der Silvester-Traditionen. Neben dem spanischen Trauben-Brauch essen auch die Mexikaner zum Jahreswechsel Linsen, tragen hoffnungsvolle Unterwäsche oder verlassen mit leerem Koffer das Haus. Vielleicht um sich von der Menge abzuheben, schütten sie dann noch ein Glas Wasser auf die Straße. So sollen Tränen und Sorgen entfernt werden.

8 Uhr: Eigießen in El Salvador

In Mittelamerika dürfte die Eiernachfrage kurz vor dem Jahreswechsel rapide ansteigen. Denn in El Salvador ist es an Silvester Brauch, um Mitternacht ein rohes Ei in eine Schüssel zu geben. Dann heißt es warten. Erst am nächsten Morgen analysieren die Menschen dort die Form des (dann nicht mehr ganz so ansehnlichen) Schüsselinhaltes und schließen daraus auf das kommende Jahr.

9 Uhr: Ruhe Straßen in den USA

Aufgrund ihrer Größe feiern die Vereinigten Staaten ziemlich lange Silvester. Abseits des Großstadttrubels können die amerikanischen Straßen dabei aber ganz schön leer sein. Sie ahnen es: Auch daran ist eine Tradition schuld. Beim „Nothing goes out“-Brauch darf nämlich an Silvester nichts und niemand das Haus verlassen. Wer dann doch mal den Müll raus bringt, wird im kommenden Jahr vom Unglück verfolgt.

10 Uhr: Lichtershows in Alaska – und nochmal Samoa

Fast einen Tag nach den ersten Feuerwerken hat das neue Jahr auch Alaska erreicht. Hier können Sie am Himmel auch ohne Feuerwerk farbenfrohe Spektakel sehen. Fernab der Städte sorgt die geringe Lichtverschmutzung für tolle Polarlichterlebnisse an Silvester. Mancherorts fahren die Menschen auch mit Fackeln und Lichtern in den Händen Skipisten hinunter.

Genau einen Tag nach Samoa begrüßen die Hawaiianer – in der Regel traditionell amerikanisch – das neue Jahr. Sie sind jedoch nicht die letzten. Überlappende Zeitzonen sorgen dafür, dass erst über 24 Stunden nach den Samoanern noch Amerikanisch-Samoa und einige zu den USA gehörige pazifische Inseln Silvester feiern.

Quelle: https://www.holidayextras.com/

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