21 Octayne wollen durch die Decke gehen – Listening Session

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„Wir wollen durch die Decke gehen“, sind Hagen Grohe (The Joe Perry Project), Marco Wriedt (Axxis), Andrew „The Bullet“ Lauer (Juno17/Paul Gilbert) und Alex Landenburg (Rhapsody) heiß, als „21 Octayne“ endlich durchzustarten. Erst einmal bleiben sie aber auf dem Teppich, wenn auch auf einem ziemlich edlen. In einer Hyatt-Suite mit Panorama-Blick auf Köln empfing Marco Wriedt in Vertretung der anderweitig beschäftigten Bandkollegen am Wochenende einen ausgewählten Hörer-Kreis zu einer von insgesamt sechs Listening-Sessions in ganz Deutschland.

Vorgestellt wurde, ganz klar, das erste bevorstehende Album. „Into the open“ soll´s heißen. Und das hat ganz schön auf sich warten lassen. „Auf einer Musikmesse 2011 habe ich auch schon Herbst gesagt“, traut sich der Gitarrist kaum noch, ein Release-Datum anzukündigen. Doch tatsächlich ist eine Veröffentlichung im Frühjahr gar nicht mal abwegig, denn zweieinhalb Jahre, nachdem das Ding schon einmal so gut wie fertig auf den Markt gehen sollte, sind die Voraussetzungen nun wesentlich bessere. 

„Robert hat uns wieder auf Kurs gebracht“, geht der Blick zu Event-Spezialist Robert Schiefer, der damit das Management für seine erste Profi-Band übernommen hat. „Ich kenne ihn seit zwei Jahren, schätze seine Arbeit“, lobt der Musiker, und auf die Band bezogen: „Er teilt unsere Vision und wir vertrauen ihm zu 130 Prozent!“. Klare Ansagen, feste Strukturen, die habe man dringend gebraucht. Und deshalb wird jetzt auch ordentlich die Werbetrommel gerührt: Erste Songs, Promotour, ein Club-Gig am 4. Dezember in Essen – „und wenn es erst einmal die Unterschrift für ein neues Label gibt, wird die CD auch erfahrungsgemäß in drei bis dreieinhalb Monaten erscheinen“, sehen die Zukunftsaussichten rosig aus.

Ganz anders wie beim ersten Anlauf eben. „Damals sind wir durch die Hölle gegangen“, ist Wriedt aber gern bereit, im Gespräch mit den rund 15 Gästen die Erfahrung noch einmal aufzuarbeiten. Man habe schlicht die falschen Leute zur falschen Zeit getroffen, einen Vertrag vorgelegt bekommen, der nicht zu unterschreiben gewesen sei. Das Business habe sich damals von seiner schlechtesten Seite präsentiert und die frisch entstandene Band beinahe in die Knie gezwungen.

„Doch wir lassen uns nicht unterkriegen!“, folgt sogleich die Kampfansage. Schließlich sei „21 Octayne“ nicht irgendein Projekt, dann hätte man ja längst aufgegeben. „Das ist was fest Angelegtes“, betont Wriedt. Sich die Zeit für einen neuen Anlauf nehmen zu können, das sei natürlich auch der Luxus des Background bereits etablierter Bands. Wenn gerade die Engagements bei Axxis und Rhapsody zugleich jedoch auch zeitliche Probleme bereiten könnten, sollte „21 Octayne“ tatsächlich den erhofften Durchbruch schaffen. Aber soweit, für diesen Fall einen Plan zu schmieden, sei man ja längst nicht.

Jetzt ist erst einmal Überzeugungsarbeit gefragt. Und dazu schmeißt der Gitarrist gern das Bose-Soundsystem an. Chillig hat es sich die Gruppe auf dem hochwertigen Mobiliar gemütlich gemacht und lauscht bei ein paar Drinks drei ausgewählten Songs von insgesamt zwölf geplanten, die, so glaubt man, die Vielseitigkeit der Band am besten abbilden. „She´s killing me“, „Turn the world“ und „Dear friend“ – alle drei müssen nur noch gemastert werden – haben es ins Pre-Listening geschafft. Ersterer sei „Hagens DNA“, sprich zu hören gibt´s US-Rock á la Aerosmith meets Bon Jovi, „und es geht um eine Frau“. Bei „Turn the world“ gibt´s Ähnlichkeiten, „Bon Jovi 2.0“, vielleicht wird´s einmal der Radio-Song der Platte, und, es geht natürlich um eine Frau. Nummer drei kommt dann aber noch mal sehr kontrastreich, deutlich härter daher. „Eher von Schlagzeuger Alex geprägt“, weiß auch Wriedt. Nach zwei Durchgängen – den zweiten für die Hotelnachbarn auf Zimmerlautstärke – ist Wriedt, der das Gerüst für die meisten Songs lieferte, bereit, Feedback zu empfangen. „Gitarrensolo gefällt mir nicht so gut“, gibt´s sogleich eine Backpfeife. Er nimmt´s mit Humor, bedankt sich gar. „Das ist gut, dafür sind wir ja hier!“ Die übrigen Reaktionen sind dann aber auch eher bauchpinselnder Art: Lob für Hagen Grohes Gesang, der übrigens „Tag und Nacht“ selbst produziert und mischt, großes Interesse an dem Facettenreichtum, „super, weil kein Standard“, findet einer der Ersthörer.

„Wurdest du beeinflusst von Tremonti?“, will man wissen. Kopfschütteln beim Gitarristen. „Ich mag Alter Bridge“, aber einen Einfluss sehe er da nicht. „Brian May?“ Ja, da gibt´s von Wriedt sogar Applaus für die Frage. „Das wollte ich hören!“, grinst der 29-Jährige. Auf wen die Bandmitglieder, die übrigens klassisch und bewusst zusammen in den Proberaum gehen und nicht einfach über den PC arbeiten, noch so stehen, verrät ein Blick auf die Namensgebung. „Ursprünglich hießen wir ja Mothership“, erklärt Wriedt. „Wir stehen eigentlich alle auf Led Zeppelin, außer Alex vielleicht.“ Doch das sei ihnen dann zu sleazig gewesen, auch wollte man sich von den anfänglich extrem starken US-Rock-Einflüssen des Sängers etwas absetzen. Mit „21 Octayne“ habe man sich insgesamt dann wohler gefühlt, der Name sei „der komponierte Klang des 21. Jahrhunderts, die wahrhafte Darbietung musikalischer Diversität.“

„Habt ihr auch einen Ohrwurm?“ Zustimmendes Nicken nach dem Treffen im Fahrstuhl. Die vermeintliche Weichspüler-Nummer „Turn the world“ hat es einigen angetan. „Bei mir ist es aber Dear Friend“, gibt´s unterschiedliche Meinungen unter den Fans, „Das wird in meinem Auto noch rauf und runter laufen.“ Drei von zwölf Stücken scheinen damit wohl in erster Instanz abgenommen. „Und jetzt verbreiten und nerven“, grinst Marco Wriedt, zufrieden über einen lehrreichen Nachmittag und im Wissen, dass man im Geschäft nur Fuß fassen kann, wenn man entsprechende Unterstützung gewinnt.

Gelegenheit, „21 Octayne“ schon bald wieder zu hören, gibt es auf den weiteren Promo-Terminen am 21.9. in Berlin, 26.10. und 23.11. in München sowie am 7.12. in Hamburg. Außerdem beim Secret-Gig in Essen am 4.12. für rund 100 Personen, zu dem weitere Infos auf der Facebook-Seite folgen – hierüber gibt´s auch Kontakt und Anmeldung zu den Listening Sessions.

 

HIER ein paar Bilder zur Listening Session in Köln

 

Für alle Fotos gilt: Copyright by Sara Holz. Jede Nutzung nur nach vorheriger Genehmigung! 

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