Peter Ellis: „Wrestling und Metal passt zusammen“

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Peter, das neue Monument-Album „Hellhound“ knallt alle Markenzeichen in die Lauscher, von denen ein NWOBHM-Fan nur träumen kann. Wie fangt Ihr diesen speziellen Geist einer Musik ein, die vor mehr als 30 Jahren erfunden wurde?

 

Peter Ellis: Ich glaube, das hat eine Menge mit der Tatsache zu tun, dass Monument daher stammen, woher auch Iron Maiden kommen: dem Londoner Stadtteil Barking im East End. Viele Künstler ziehen eine große Portion ihrer Inspiration aus ihrem Umfeld, ich hole mir meine Idee von der selben Gegend, die auch Steve Harris früher beeinflusst hat. Das spiegelt sich auf verrückte Weise auch in der Musik wider. Es ist einfach dieser Sound in der Ost-Londoner Luft.

 

Das Album wurde von Tony Newton produziert, der auch die letzte Maiden Live-Scheibe eingetütet hat. Gibt es noch mehr Verbindungen zu den eisernen Jungfrauen?

 

Peter: Ich kenne Tony schon seit zwölf Jahren und ich wollte ihn von Beginn an als Produzent für Monument. Das hat leider zuvor nie geklappt, aber jetzt ist die Band in einer Position, dass sie mit jemandem wie Tony arbeiten kann. Wir haben die Chance genutzt, ihn an Bord zu holen und ich finde es großartig. Es gibt noch mehr Verbindungen zwischen mir und Iron Maiden. Viele Leute wissen es nicht, aber ich bin mit den beiden Söhnen von Bruce Dickinson (Austin und Griffin – die Red.) seit mehr als zehn Jahre gut befreundet. Da habe ich auch eine Menge Zeit mit Bruce verbracht, nehme Ratschläge an und lerne von ihm, was man in meiner Arbeit sicherlich bemerkt. Monument hatte darüberhinaus in den Anfangszeiten den gleichen Manager wie Lauren Harris‘ Band und haben einige Shows mit ihnen bestritten. Ich war also immer recht nah dran an der Maiden-Familie, nicht nur musikalisch und da bin ich sehr dankbar für. 

 

Peter, dein Vater ein Profi-Wrestler und du stellst „nebenbei“ Championship-Gürtel für diverse Wrestling-Events her. Wie kam denn das zustande?

 

Peter: Es hat alles vor einigen Jahren angefangen, als ich etwas brauchte, was absolut nichts mit dem Musikgeschäft zu tun hatte, um meinen Kopf frei zu bekommen. Da habe ich beschlossen, einen kleinen Gürtel anzufertigen. Das war eher ein Spaßprojekt, weil ich wegen meines Vaters zwischen lauter solchen Gürteln aufgewachsen bin. Es war – neben der Musik – die natürlichste Sache der Welt für mich. Das hat so gut geklappt, dass ich weitere Gürtel gemacht habe und immer mehr Leute die Dinger gekauft haben. Da ich bei dieser Arbeit auch auf einen hohen Qualitätsstandard achte, kamen plötzlich einige große Firmen auf mich zu, um sich meine Dienste zu sichern.

 

Hast du jemals selbst gewrestled?

 

Peter: Ich habe als Teenager zwei Jahre Griechisch-Römisch trainiert, nach einer Verletzung aber aufgegeben und mich auf die Musik konzentriert.

 

Du hast einen Judas Priest Songtitel als Name für deine Firma gewählt (Leather Rebel) und einen Gürtel für Monument kreiert. Heavy Metal und Wrestling passt schon gut zusammen, oder?

 

Peter: Wrestling und Metal gehen Hand in Hand. Ich kann das eine nicht ohne das andere sehen. Das war schon immer so, etwa in den 80ern bei der „Rock n‘ Wrestling“-Show von MTV und der WWE. Beide Sachen animieren eine ähnliche demographische Schicht der Bevölkerung.

 

Nervt es dich manchmal, dass Monument ständig mit Maiden verglichen werden?

 

Peter: Absolut nicht! Wenn überhaupt, ist es das beste Kompliment, das uns jemand geben kann, wenn er sagt, wir würden wie die beste Band in der Geschichte unserer Musik klingen. Darüberhinaus kommen beide Bands aus der selben Stadt, dem selben Land. Es kann nicht überraschen, dass wir ähnlich klingen. Ich wäre besorgt, wenn wir als Ost-Londoner wie Slipknot tönen würden.

 

Beim Opener „William Kidd“ wagt Ihr Euch in die englische Geschichte. Kennst du den Running Wild-Track über diesen berühmten Piraten „Ballad of William Kidd“? Wie sehr fasziniert dich Geschichte?

 

Peter: Ich bin ein riesiger Running Wild-Fan und kenne natürlich diesen Song. Geschichte war immer eine spannende Sache für mich und es ist eine große Inspirationsquelle. Man kann eine Menge lernen, wenn man die Geschicke großer Persönlichkeiten der Geschichte studiert und erkennt, wie sehr sie die Welt geformt haben. Ich finde es aber auch sehr cool, Texte zu schreiben, die möglicherweise junge und alte Fans dazu bringen könnten, mehr über diese Personen herauszukriegen. 

 

Für das Album habt ihr als Bonustracks auch zwei Coverversionen aufgenommen. Während Rainbow’s Long live Rock ’n‘ Roll eine offensichtliche und oft gecoverte Wahl dieser Band ist, wurde Iron Maiden’s „Deja Vu“ noch nicht allzu häufig von anderen Gruppen interpretiert. Warum diese beiden Lieder?

 

Peter: Es ist natürlich offensichtlich, dass wir mega Fans beider Bands sind. Ich dachte einfach, dass diese beiden Songs gut zu unserem Sound passen würden und wir ihnen einen frischen Anstrich verpassen können ohne uns allzu weit vom Original zu entfernen. Das mag ich nämlich bei Coverversionen überhaupt nicht. 

 

Zum Schluss unsere Trademark-Frage: Wenn du ein Charakter der Simpsons wärst, wer wärst du und warum?

 

Peter: Ich wäre Mr. Burns. Wahrscheinlich weil ich mir schon immer vorgestellt habe, ein wenig von einem bösem Genie zu haben, Haha.

 

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Foto: TurningFace

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