Review: Solitary Men – Refuge

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Peavy Wagner, Manni Schmidt & Christos Efthimiadis waren mal Rage, jetzt sind sie Refuge. Also irgendwie so etwas wie ein Zeitmaschinen-Rage. Mit „Solitary Men“ gibt es nun eine neue Scheibe – direkt aus der Vergangenheit sozusagen. Aber, wer jetzt Altbackenes erwartet, darf zum Glück enttäuscht sein: Dem Trio merkt man zu jeder Zeit auf dieser Scheibe die wiedergewonnene gemeinsame Spielfreude an. Gleich „Summer’s Winter“ zeigt, wo hier der Hammer hängt und die recht rau produzierte Nummer besticht durch melodische Höhepunkte und furioses Schlagzeuggewitter.

Übers Peavys Gesang zu streiten, lohnt hingegen nicht. Wie kaum ein anderen Metalsänger in Deutschland spaltet der Bassist die Kopfschüttelgemeinde. Klassischer Fall von: Hassen oder Lieben. Was man ihm auf „Solitary Men“ aber niemals vorwerfen kann, ist, dass er es an Variabilität vermissen lässt. Ob Knurren (etwa im besten Song des Albums „The Man In The Ivory Tower“) oder lange nicht mehr gekannte „Höhenflüge“ („Waterfalls) – er haut alles raus, was er kann und so, wie er es kann.

Instrumental ist sowieso alles in Butter: Manni Schmidt zockt mit einer Attitüde zwischen Rotzigkeit und Virtuosität, dass man langsam versteht, warum Ausnahmetechniker Victor Smolski Peavy bei Rage irgendwann zu glatt war. Zur Musik, die Refuge hier anbieten, ist Schmidt der richtige Mann. Christos Efthimiadis ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben, auch hier ist die richtige Portion „Roughness“ im Spiel. Das Songwriting ist an manchen Stellen zu schematisch. Manche würden es „Stil“ nennen, ich finde einen Song wie „We owe a life to death“ zu vorhersehbar und er kommt mir zu bekannt vor. Das gleiche gilt für „Mind over matters“ mit seinem schunkeligen Mitgröhlrefrain. X-fach gehört, ein Fall für den sanften aber bestimmten Skip-Touch.

Ansonsten machen Refuge auf der Langrille nicht viel falsch, im Gegenteil, sogar vieles richtig, dass man sich manchmal die Frage stellt, warum man Rage jetzt auch noch braucht. Mal sehen, wohin die Zeitmaschine die Band noch katapultiert.

 

Fazit: Refuge waren mal Rage und klingen auch so – gutes „Debüt“

 

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