Review: Star Wars Battlefront II

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0d0e2ea29db8f83a445427d9e40cdee5Schon vor dem Spielstart sorgte Star Wars Battlefront II für mächtig böses Blut: Harsche Kritik der Fans an Lootboxen und Echtgeld-Mikrotransaktionen bestimmten die Presse. Das ist erst einmal nichts Neues, neu hingegen ist die Reaktion des Entwicklers.  Dice hat sich entschieden, das ganze System vorerst ins All zu katapultieren, sprich zu streichen. Pünktlich zum offiziellen Launch des Spiels am 17. November gibt es keine Möglichkeit mehr, im Spiel echtes Geld für Ingame-Währung auszugeben. Leider wird das nicht dauerhaft der Fall sein: Die Mikrotransaktionen sollen reaktiviert werden, wenn das Balance im Spiel stimmt. 

Doch kommen wir zum Review: Nach dem schön anzusehenden ersten Teil, der Einzelspieler genau fünf Minuten fesseln konnte (es fehlte eine Single-Player-Kampagne), gibt es nun endlich einen Solo-Teil. Der ist sogar sehr cool: Endlich erhält man mal Einblick in die Gefühlswelt der Kämpfer des Imperiums. Der Spieler ist Iden Versio, eine Elite-Kämpferin der dunklen Seite. Die gibt es „wirklich“, sprich: wir haben es hier mit Kanon zu tun. Zu Beginn des Spiels sitzt die sensationell aufregend animierte Iden in einer Zelle der Rebellen. Mit Hilfe ihres kleinen Rucksack-Druiden (den der Spieler zum Start steuert) entkommt die Gute. Ob man mit Iden schleicht und im besten Imperiums-Style hinterrücks agiert oder Ramboesk mit dem Kopf, äh, Blaster durch die Wand will – alles ist möglich. Die Kampagne lässt den Spieler auf Endor den Todesstern explodieren sehen. Allein das ist atemberaubend. Im Verlaufe der viel zu kurzen Single-Player-Kampagne (maximal fünf Stunden dauert das Spektakel) verlässt man leider zu häufig den Körper der Kämpferin – und wird beispielsweise zu Han Solo oder Luke Skywalker und spielt aus deren Sicht weiter. Leider? Wenn man mit den Helden spielen kann? Ja, leider! Denn: Die Story um Iden Versio könnte wirklich richtig spannend sein, wenn man sich auf diesen Charakter konzentriert hätte. So bleibt sie nur eine Nebenrolle. Spielerisch ist alles töfte, die Feuergefechte erscheinen etwas simpel, machen aber Spaß. Die Sternenkarten, mit denen man im Vorgänger bestimmte Kampfeigenschaften freischalten konnte, gibt es jetzt auch im Single-Player – sind aber Unfug. Man kann immer nur einige wenige gleichzeitig aktivieren, was komplett unlogisch ist. Entweder hat eine Person eine bestimmte Fähigkeit oder nicht. So muss man sich vor einer Mission entscheiden, ob man beispielsweise toll mit Handgranaten umgehen kann oder Energiestöße verteilen will. Das ist so, als würde man Lionel Messi sagen, er müsse sich vor dem Spiel entscheiden, ob er im anstehenden Match gut dribbeln oder schnell laufen will. Mumpitz also.

Zur Präsentation: Wow – wow – Oberwow! Grafisch ist SWB II absolut traumhaft, die Soundkulisse generös und man kommt aus dem Staunen nicht heraus. 

Neben der Kampagne gibt es auch für Einzelspieler den Arcade-Modus. Das sind kurze Einsätze ohne Handlung im Körper von Luke, Han, Darth Vader oder Leia. Das Ganze fühlt sich an wie Multiplayer ohne Freunde. Der echte Multiplayer macht dann doch durchaus etwas Spaß. Es gibt riesige Karten, man kann Tie-Fighters, X-Wings und den Falken fliegen. Wer Teil eins kennt, weiß aber auch schon genau, was ihn erwartet. 

Das Fazit ist dann dochein trauriges: Die tolle Kampagne zeigt, dass das Potential für ein großes echtes Single-Player-Star Wars-Spiel da ist und das auch überreif ist. In dieser Form hat man fünf Stunden durchaus Spaß als Einzelspieler, das Gefühl, dass hier Großes verpasst wurde, schwebt aber stets über den Konsolenkämpfer wie der X-Wing über dem Sumpf auf Dagobah.

 

Fazit: Verschenktes Solo-Potential, sensationelle Grafik, handelsüblicher Multiplayerpart

 

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