Review: Van Halen – Tokyo Dome in Concert

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A1ksgsTNyxL. SL1500 Es ist vollbracht: Diese vorliegenden 25 Tracks von „Tokyo Dome in Concert“ sind in der Tat die ersten offiziellen Liveaufnahmen von Van Halen mit Ursprungsfrontmann David Lee Roth. Nun war Diamond Dave niemals der begnadetste Sänger auf Erden, was sicher auch ein Grund für fehlende Liveaufnahmen auf Tonträgern ist. Während Van Halen mit Nachfolge-Sänger Sammy Hagar gerne mal den ein oder anderen Live-Track auf eine Kompilation setzte oder mit „Right here, right now“ ein ziemlich überzeugendes Tourdokument ablieferte, wusste Mastermind Eddie wohl, dass Davids Gekrächze den Fans außerhalb des Erlebnisses eines Konzerts nur schwer zuzumuten ist.

Warum er von dieser durchaus richtigen Sichtweise abgerückt ist, weiß ich nicht, doch ich kann Euch sagen, dass diese CD richtig wehtut. Eddie klingt nämlich ziemlich grandios, feuert ein Tappingsolo nach dem anderen ab, rockt recht roh und heavy über die zwei Scheiben und gibt sein Allerbestes, während der Einsatz des „Gesangs“ in fast allen Songs den Hörgenuss komplett versaut. David Lee Roth trifft nicht nur selten die Töne, er hat sich auch einen schlimmen Sprechgesang angewöhnt, der schnodderich und unmotiviert rüberkommt. Ohne Bilder (denn ein echt genialer Frontmann ist er immer noch) ist das Ganze kaum zu ertragen. Dieser Mann ist reif für die Rente! 

Dazu kommen einige kleine Spitzfindigkeiten, die bei Van Halen-Fans durchaus schwer wiegen können: Die Backroundgesänge sind ordentlich, aber sie sind nicht brillant. Zumindest fehlt hier Ex-Bassist Michael Anthony enorm. Aber der ist ja wie Hagar in Ungnade gefallen. Eddies Sohnemann Wolfgang ist spielerisch sicher nicht deutlich schlechter als sein Vorgänger, stimmlich aber hat Anthony nahezu jeden Van Halen-Song veredelt. 

Geboten werden neben Klassikern wie „You really got me“ oder „Unchained“ zwei Tracks von der letzten Van Halen-Scheibe. Warum man mit „China Town“ gerade einen der schwächsten ausgewählt hat, bleibt schleierhaft. Mit „Eruption“ in Überlänge gibt es dann zumindest auch das obligatorische Eddie-Solo – ohne Gesang. Danke!

 

Fazit: Überflüssig und qualitativ höchst fragwürdig – trotz eines Eddies on fire 

 

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