Review: Precious Metal / House Of Lords

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house of lords - precious metalThe House of Lords melden sich mit „Precious Metal“ zurück – und es geht gleich ordentlich los. Der Opener „Battle“ klingt modern und kraftvoll, vermutlich der beste Song, den ich je von der Band gehört habe. Das macht Appetit und so dürfte es auch gerne weitergehen.

 

Doch schon beim zweiten Titel erschleicht mich das Gefühl, dass die letzten 20 Jahre musikalisch für die Mitglieder der Gruppe nie stattgefunden haben. Stilistisch bewegen sie sich im melodischen Hardrockgewand der späten 80er und frühen 90er.

Grundsätzlich nichts Verwerfliches, denn das, was Sänger James Christian mit seiner Truppe anbietet, tönt mehr als ordentlich.

Die Platte besticht durch eine transparente, druckvolle und ausgewogene Produktion, in dem jedes einzelne Instrument sehr präsent ist. Insgesamt höre ich doch ein paar mehr Ecken und Kanten als auf den früheren Alben, der Fokus liegt aber dennoch auf den eingängigen Melodien. Ein ganz besonderes Beispiel ist der Titeltrack, eine Ballade am Rande des Kitschs, die aber durch die glasklar gesungene Hookline total im Ohr bleibt und fast schon verbietet, weiterzuskippen. Würden wir das Jahr 1988 schreiben, hätten House Of Lords wohl einen Mega-Singlehit gelandet, 2014 wird es damit wohl nichts.

„Enemy Mine“ ist hingegen für den geneigten Rockfan vielleicht eine kleine Herausforderung, eine weitere Ballade, bei der auch Robin Beck (Christians Ehefrau) mitsingen darf. Robin Beck? Ja, genau die, die in den 80ern mit „First Time“ einen Coca Cola-Werbehit hatte. Der Song ist recht keyboardlastig, was dem Arrangement eine ziemlich poppige Note verleiht. Trotz des einprägsamen Refrains für mich der schwächste Song des Albums.

Die Texte scheinen durch Christians überstandene Krebserkrankung inspiriert zu sein. Das legen Titel wie „Permission To Die“ oder „Live Every Day (Like it`s The Last)“ zumindest nahe. Überhaupt wirken die rockigen Songs alle ziemlich kämpferisch und positiv.

 

Precious Metal ist ein sehr solides Album mit der Perspektive, nicht im Schrank zu verstauben. Eine CD, die man immer wieder hören kann. Nicht nur, aber vor allem auch für Nostalgiker geeignet, die den Zeiten des melodiösen Hardrocks und den wallenden Männermähnen nachtrauern. Laut Aufdrehen und auf Zeitreise gehen.

 

 

4von6

 

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